Freßnarkose, oder „Die Sache mit dem vegetativen Nervensystem“

So Freunde der Nacht und des gerührten Martinis, aus aktuellem Anlaß bekommt ihr heute mal einen Artikel aus dem medizinischen Resort. Aber, Medizin verständlich erklärt, dass auch ihr es versteht, mit leider ein paar archäologischen Ungereimtheiten, aber um die geht es hier nicht. 😉

Ausgangssituation:

Ihr habt Nahrung zu euch genommen, seid gesättigt und werdet dann müde.
Das kennt ihr, die Frage ist nur, warum ist das so?

Der Schuldige:

Schuld ist das sogenannte vegetative Nervensystem, welches dazu dient, Dinge im Körper zu regulieren, auf die ihr selbst direkt meist keinen Einfluß habt und auch nicht haben wollt. Die Dinge, die euer vegetatives Nervensystem z.B. kontrolliert sind Blutdruck, wie schnell, oder langsam euer Herz schlägt, die Pupillenreaktion, Verdauung und der Stoffwechsel und sicher noch vieles mehr, dass ich hier nun nicht nenne. Für unsere Freßnarkose, unterteilen wir nun das vegetative Nervensystem nochmal in zwei Teile, die der Funktion nach getrennt werden. Das Sympathische Nervensystem und das Parasympathische Nervensystem und diese beiden erkläre ich euch nun genauer.

Um die Funktion dieser beiden „Gegenspieler“ zu erklären, behelfe ich mich einer Situation, welche auch einer meiner Ausbilder immer gerne genommen hat. Der Urmensch auf der Jagd nach einem Mammut und liebe Ice-Age Liebhaber, tut mir leid, aber Manni wird sterben 😉

1. Das Sympathische Nervensystem

Wir befinden uns auf unserer Mammutjagd, Ötzi ist unterwegs, sucht sein Mammut. Damit er es besser sehen kann, hat sein Sympathikus seine Pupillen weit gestellt, damit mehr Licht einfällt und er das Mammut besser erblicken kann. Hat er das Mammut nun erblickt, erhöht der Sympathikus Ötzis Herzschlag, seinen Blutdruck, damit er dem Mammut eine Weile hinterherlaufen kann. Er verschnellert Ötzis Atmung, damit mehr Sauerstoff in den Körper kommt. Die Verdauung wird runtergefahren, damit Ötzi keinen Boxenstopp fürs Lulu oder Pupu machen einlegen muss. Ötzi rennt hinter dem Mammut her, ist in Wurfweite, wirft, trifft und Manni ist nun bereit, als Rumpsteak auf dem Feuer in der Höhle zu landen.

Ötzi muss sich nun natürlich die besten Stücke rausschneiden, diese in die Heimhöhle bringen und dort zubereiten.

2. Das Parasympathische Nervensystem

Da das, was nun kommt, nicht mehr solche Anstrengungen braucht, wie die Jagd ansich, wird der Parasympathikus aktiv. Er verengt wieder die Pupillen, wir müssen nicht mehr so viele Details und Bewegungen wahrnehmen, der Blutdruck und Puls können wieder gesenkt werden, die Atmung muss nicht mehr so schnell erfolgen, ihr merkt das schon.

Ötzi steht nun also an seinem Grill in seiner Höhle und brät für sich und sein Höhlenweibchen ein paar Manni-Steaks. Er ist ruhig, entspannt, trinkt sein Neanderthaler-Alkoholfrei und freut sich des Lebens. Als er dann merkt, dass das Fleisch schön halbdurch ist, serviert er seinem Frauchen eine Portion und genießt seinerseits auch ein schönes Mannisteak, ohne Ketchup, Heinz gibt es erst seit 1869.

Unser Ötzi schlägt sich den Wanst so richtig voll. Sein Parasympathikus sagt sich nun: „Ey, Ötzi, das muss man ja erstmal verdauen!“, also stößt er die Verdauung an.

Als eine weitere Folge der Tätigkeiten des Parasympathikus kommt nun auch die Müdigkeit hinzu…willkommen Freßnarkose.

So, ich hoffe sehr, diese doch recht oberflächliche Behandlung hat euch etwas weitergeholfen, euren Körper zu verstehen 🙂

euer Zacharias

 

P.S.: Auf vielfachen Wunsch, das mit der Müdigkeit ein wenig umgedichtet. Aaaargh

Anwender können oder wollen nicht lesen

Freunde der Nacht und des gerührten Martinis,

ihr kennt das sicher aus eurem Alltag als Administratoren, Computer-Reparierer und Götter in Geek-Kleidung, ihr gebt euch Mühe eine nicht nur Idiotensichere, sondern auch Anwendersichere Schritt-für-Schritt-Anleitung zu verfassen, sendet dann an eure Anwender eine Nachricht, wo diese aufzufinden ist, aber es gibt immer ein paar, die nicht gewillt sind die Nachrichten ihres Administrators in ihrer Ganzheit zu lesen, oder aber die Anleitung nur „überfliegen“.

Dies führt dann zu diversen, teilweise unschönen Situationen.

1. Ich lese die Nachricht nicht richtig und schreie dann die Admins an

Folgende Nachricht bekam dieser Anwender, so wie ca. 50 weitere auch:

Achtung: Um auf die XP49 PDF Dokumente zuzugreifen muss ein neues Laufwerk verbunden werden.
Infos unter: http://anwenderwiki/index.php/XP49Laufwerke

Unter dieser hausinternen Webadresse befindet sich eine von mir in liebevoller Kleinarbeit gestaltete Anleitung mit Bildschirmfotos, Schritt für Schritt, mit der sogar meine Mutter zurecht käme und diese saß noch nie an einem Mac, aber sie kann lesen.

Ca. 2 Minuten, nachdem die Nachricht die Rechner der Anwender erreichte, ich war zu diesem Zeitpunkt am telefonieren, stürmt ein heißblütiges, agitiert wirkendes, männliches Exemplar dieser Spezies in unser Admin-Büro, die Festung der Serveradministration und Anwenderbetreuung und schreit meinem Kollegen entgegen:

„Das funktioniert nicht verdammt, muss das sein? Eine Woche vor Drucktermin?“

Ich unterbreche kurz mein Telefonat und entgegne:

„Geht das hier auch leiser Vladimir? Ich telefoniere und verstehe am Telefon nichts wegen dir“

Nun bekomme ich noch mit, wie mein Kollege dem Anwender mitteilt, dass diese Umstellung nicht an uns liegt, sondern an dem Dienstleister/Hersteller der Software XP49, nun ist erst einmal Ruhe.

Auf meine Frage hin, ob er die Anleitung gelesen habe antwortete der Anwender nur:

„Welche Anleitung“

Mein Kollege geht geduldig mit ins Büro des Anwenders und schaut mal, warum es bei ihm nicht geht, was hat der Anwender also getan?

Anstatt wie in der Anleitung vorzugehen, da diese ja nicht gelesen wurde, hat der Anwender die Adresse der Anleitung in das Feld für das „Netzlaufwerk verbinden“ Fenster eingetragen. Nun, dass dies nicht funktioniert, hätte ich auch sagen können.

 

2. Ja, ich habe die Anleitung gelesen, aber wohl nicht richtig

Eine weitere Situation kam noch, eine Anwenderin rief an, sie konnte sich auch nicht mit dem Netzlaufwerk verbinden.

Ein dezenter Hinweis darauf, welcher Benutzername und welches Kennwort zu verwendin sind, welche in der Anleitung auch vermerkt sind, schuf hier Abhilfe.

 

 

Also Kinder, kennt ihr solche Situationen?

Euer Zacharias