Grundschulzeugnisse

Hallo Freunde der Nacht und des gedünsteten Rosenkohls,

 

da sind wir wieder, ein neuer Beitrag von mir.

Letztens bin ich wieder über meine Grundschulzeugnisse gestolpert. Diese wunderbaren Zeugnisse der Geschichte und eines noch unbescholtenen Lebens. Diese Monumente der vergangenen, pädagogischen Laufbahn. vor 30 Jahren wurde ich eingeschult und die absoluten Sahnestücke sind die folgenden vier Zeugnisse. Jahreszeugnis erste Klasse, Halbjahreszeugnis zweite Klasse, Halbjahres- und Jahreszeugnis der vierten Klasse.

Diese Schmankerl enthalten nämlich einen jeweils ausführlichen Text zu meinem Verhalten und belegen, was für ein böser, böser Bub ich doch gewesen bin. Ein Schludrian, der seinesgleichen sucht.

Ihr werdet hier die Scans der Zeugnisse betrachten können und damit es auch Barrierefrei wird, steht der notwendige Text jeweils darunter. Euch also nun viel Spaß damit.

 

Jahreszeugnis der erste Klasse – Schuljahr 85/86

Jahreszeugnis Grundschule erste Klasse

Text der „Gesamtbeurteilung“:

Zacharias hat sich nach anfänglichen

Schwierigkeiten in die Klassengemeinschaft

eingefügt. Er beteiligt sich aber immer noch

zu wenig am Unterrichtsgeschehen, ist leicht

ablenkbar und noch sehr verspielt. Die

schriftlichen Arbeiten verrichtet er sauber

aber zu langsam. Zacharias liest fließend

fremde Texte, schreibt geübte Diktate fast

fehlerfrei und rechnet – zwar etwas langsam –

Aufgaben im Zahlenraum bis 20. Seine

Hausaufgaben macht er sauber und ge-

wissenhaft.

Um das also kurz zusammenzufassen, ich habe nicht aufgepasst, war verspielt, konnte lesen, schreiben und rechnen, aber war immer etwas langsam. Na, danke sehr Frau Gröhlmeier.

 

Halbjahreszeugnis der zweiten Klasse – Schuljahr 86/87

Grundschule Halbjahr zweite Klasse

 

Text der „Gesamtbeurteilung“:

Zacharias fällt es immer noch schwer, sich in die Klassengemeinschaft

einzugliedern, sieht aber bei Streitigkeiten sein Fehlverhalten

ein und bemüht sich, wieder Kontakt zu anderen Kindern herzustellen.

Er führt seine Arbeiten sehr zögernd aus und wirkt dabei ver-

träumt, da er sich zu leicht ablenken läßt. Zur Mitarbeit muß

Zacharias häufig aufgefordert werden. Seine Leistungen im Lesen,

Schreiben und Rechnen sind besser als seine Mitarbeit. Er liest

fremde Texte fließend und sinnbetont, schreibt geübte Diktate

fast fehlerfrei und rechnet – zwar langsam, aber selbständig

und richtig – alle eingeführten Aufgaben im Zahlenraum bis 100.

Seine Erfolge im Musikunterricht, Sport- und Kunstunterricht

sind noch sehr gering, da er nicht viel Interesse für diese

Fächer zeigt. Hier sollte er sich einmal mehr bemühen, damit er

auch in den musischen Fächern mehr Freude an den Ausführungen

bekommt.

Ich fasse mal kurz zusammen, ich bin ein ungezogenes Gör, welches sein Fehlverhalten einsieht, bin noch immer leicht abzulenken, arbeite nicht mit und Musik, Sport und Kunst sind doof. Nun, Frau Gröhlmeier, lassen wir mal so stehen.

Bei den nächsten zwei Zeugnissen dürft ihr euch auf den Bildern auch gerne meine Noten ansehen. Nur den langen Text schreibe ich ab. 😉

Halbjahreszeugnis der vierten Klasse – Schuljahr 88/89

Grundschule Halbjahr vierte Klasse

Hier gibt es keine Gesamtbeurteilung, aber einen schönen Text mit der Überschrift

„Mitarbeit und Verhalten“:

Zacharias kann Arbeitsanweisungen verstehen, ohne nachzufragen. Er

arbeitet nicht überhastet, sondern überlegt und systematisch. Doch

kann er nicht immer aufmerksam dem Unterricht folgen, auch müßte er

aktiver mitarbeiten. Er hat oft Schwierigkeiten, die Anweisungen und

Belehrungen seitens der Lehrperson einzusehen und zu befolgen. Doch

gibt er sich zunehmend Mühe, sein jeweiliges Fehlverhalten zu korrigie-

ren

Vierte Klasse. Ach, was vermisse ich Frau Dreipolsch, Cousine meines Vaters, die mich vom ersten Tag nicht leiden konnte. Aber lassen wir das, ich bin zwar gut in dem, was ich mache, aber noch immer höre ich nicht auf die Lehrer, sehe mein Fehlverhalten ein und arbeite zu wenig mit. Was mache ich nur falsch, dass die Lehrer es nicht schaffen, mich zu erziehen 😉

 

Jahreszeugnis der vierten Klasse – Schuljahr 88/89

Grundschule Abschlußzeugnis

Hier gibt es keine Gesamtbeurteilung, aber einen schönen Text mit der Überschrift

„Mitarbeit und Verhalten“:

Zacharias hat sich zunehmend bemüht, die Anordnungen der Lehrperson

zu befolgen; doch hatte er weiterhin Probleme im Umgang mit seinen

Mitschülern. Im Unterricht müßte er interessierter und eifriger mit-

arbeiten und seine schriftlichen Arbeiten mit mehr Überlegung und Sorg-

falt anfertigen. Auf jeden Fall muß er in Zukunft viel bereitwilliger

und gründlicher lernen als bisher, um den steigenden Anforderungen

der kommenden Schuljahre entsprechen zu können.

Nun, Frau Dreipolsch, wie ich sehe, habe ich im letzten halben Jahr unter ihrer Führung wohl nachgelassen. Plötzlich war alles, was ich tat schlecht. Es tut mir bestimmt auch leid. In Zukunft höre ich besser auf sie und sie versuchen dann mal das mit dem guten und interessanten Unterricht.

 

Ich sollte nun nicht mehr weiterschreiben, ich merke, wie so ein klein wenig Ärger in mir aufkommt und ich meine Lehrer gerne rückwirkend auch beurteilen würde. Es gibt einige im Laufe der Jahre, die ich durchaus gut bewerten würde, aber viele leider nicht.

 

Es ist ein Teufelskreis.

Wie war das bei euch in der Grundschuld und später auf den weiterführenden Schulen?

 

euer Zacharias

Das schlafende Auto

Die besten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. So begab es sich an diesem Abend, da ich im schönen Orte Verl unterwegs war, um mir eine „Pizza Manta“ zu erlegen, welche ürbigens weder Pommes, noch Mayonaise beinhaltete und somit den Namen eigentlich nicht verdient hat, als ich beim Pizzadealer meines Vertrauens folgenden Dialog zwischen zwei Personen vernahm. Nennen wir sie mal „Theodor“ und „Martin“.

Martin geht schnellen Fußes um die Häuserecke, über den Parkplatz auf Theodor zu und wird von letzterem mit den folgenden Worten begrüßt:

Hey Martin, zu Fuß hier? Was ist mit deinem neuen BMW X5?

Dies verleitet dann Martin zu der Antwort:

Den habe ich schlafen gelegt.

Dies schien nicht nur mich zu verwirren, sondern auch den guten Theodor, welcher sofort in bester Bild-Zeitungs Manier investigativ nachforschte:

Wie, den hast du schlafen gelegt?

Und die Antwort, welcher unser lieber Martin nun von sich gab, kann man sich nicht ausdenken:

Naja, ich habe eben kein Geld mehr für Benzin.

Ich biß mir auf meine Zunge, unterdrückte mein schallendes Lachen, stieg in mein Auto und fuhr von dannen.

Euch noch einen schönen Abend,
euer Zacharias

Torschlußpanik – Nicht ich, aber meine Mutter

Guten Abend meine lieben Leute der seichten Unterhaltung,

nachdem ich heute meine Elternteile besucht habe und mein Mutterteilchen wieder auf ihre unterschwellige, gekonnte Art auf mein Single-Dasein kam, möchte ich euch an meinem Leid teilhaben lassen.

Wenn ich, so wie gerade auch, Single bin, möchte meine Mutter mich immer gerne verkuppeln, was manchmal  recht amüsante Auswüchse annimmt.

Ich versuche mal zwei oder drei Situationen in chronologischer Reihenfolge darzulegen.

Der Anruf

Ich bin damals 18 Jahre gewesen (ja, lang, sehr lange her). Wohnte bei Mama und Papa und unser Wählscheibentelefon wurde gerade erst durch eines mit Tasten ersetzt. Eines Nachmittags klingelt dieses und meine Mutter nimmt den Anruf entgegen. Mein Pa und ich hören meine Mutter nur sagen: „Hallo Ursel, hier ist deine Schwiegermutter in Spe“

Ich bekomme einen totalen Schock, mein Pa bekommt so ein WTF-Gesicht. Und damals kannten wir WTF noch gar nicht.

Wer war also am Telefon? Eine Freundin (nicht meine Freundin, einfach nur eine Freundin) die zu meiner damaligen Clique gehörte, mit der wir immer die Discos unsicher machten. Meine Ma meinte es natürlich gut, aber so teilt man niemandem mit, dass man seinen Sohn gerne mit einer bestimmten Person liiert sehen möchte.

 

Die Enkel-Geschichte

Es war nicht zu lange nach meiner Scheidung, da fing meine Mutter jedes mal, wenn ich bei ihr war an mit Geschichten wie: „Du findest bald wieder eine Frau“ – „Das wird schon“ – „Und ich passe euch auch auf die Kinder auf“ – „Ach, wie gerne schiebe ich den Kinderwagen mit den Enkeln“

Ja Mama, ist klar. Ich bin aber Single und ich werde mir mit Nachdruck irgendeine Frau suchen und sie schwängern, damit du Enkel hast.

Ich habe sie dann gefragt, ob sie diese Geschichten mit den Enkeln auch meinem kleinen Bruder, der ja schon fast 10 Jahre in einer festen Beziehung ist erzählt. Selbstverständlich tut sie das, nur hat mein Bruder das wohl nie gemerkt, denn er konnte sich nicht daran erinnern.

 

Die Bekannte, tolle, nicht vergebene Frau

Und immer und immer wieder erzählt mir meine Ma von einer Frau die sie kennt.

Sie ist eine tolle Frau, total lieb, nicht vergeben und auch sehr hübsch.

Das kommt immer mal wieder vor. Heute lief das so:

„Wir haben da eine neue Kollegin, die hat aus einer anderen Abteilung gewechselt. Mit der verstehe ich mich. Das die noch Single ist. Hübsch ist sie, 42 Jahre alt und auch eine richtig liebe Frau“

Aha! Und nun? Was erwartet meine Mutter nun? Ich weiß es nicht.

 

Also, was für Geschichten habt ihr so auf Lager? Erzählt mal davon

 

Euer Zacharias

Wenn Eltern Geschichten erzählen

Hallo Freunde der Nacht und des gerührten Martinis,

ihr kennt das doch sicher auch, wenn eure Eltern euren Freunden, oder bei Familienfeiern dann plötzlich meinen, peinliche Geschichten über euch erzählen zu müssen. Also Geschichten, die für euch dann peinlich sind, wo ihr rot werdet und am liebsten in den tiefsten Tiefen versinken möchtet und Mama oder Papa haut die Story raus mit einer Selbstverständlichkeit, als würden sie erzählen „Ja, und dann hatte mein Zug heute morgen wieder 15 Minuten Verspätung“

Gestern als ich auf dem Geburtstag meiner holden Frau Mutter noch ein paar Minuten verweilte, nachdem ich ja die Bombe hier entschärft hatte, oder so, kam mir eine solche Erinnerung wieder hoch.

Retrospektiv betrachtet bin ich froh, dass meine Ma diese Geschichte nicht auf einer solchen Feier erzählte, sondern nur im kleinen Kreise, um meine neue Freundin zu beeindrucken und ich werde euch diese Geschichte und auch die Reaktion besagter Freundin nicht vorenthalten. (Okay, Geschichte ist zuviel, ist ein kleiner Satz)

Mama: „Also weißt du Sabrina, der Zacharias wollte als Kind ja nie an die Brust.“

Sabrina: „Nicht? Kann ich garnicht nachvollziehen!“

Mein Pa fing an dieser Stelle leicht an zu schmunzeln, meine Mama hatte es glaubeich nicht so ganz
verstanden, was ihr da gesagt wurde, was sicher auch an den diversen Gläsern Sekt lag, die sie bereits getrunken hatte. Man muss es ja feiern, wenn der Jung mal ein Mädel mit nach Hause bringt 😀

So, nun seid ihr dran. Habt ihr auch solche kleinen Anekdoten? Wenn ihr mögt, hinterlasst doch etwas in den Kommentaren.

Euer Zacharias