Alte Menschen (Ich) und ihre Gebrechen

Freunde der Nacht und der knackenden Knochen.
Ich bin alt. Sehr alt.
Und was plagt alte Menschen?
Genau, Wehwehchen. Körperliche Gebrechen. Und ich spreche nicht von Männergrippe, denn wir alle wissen, dass ich dann bereits tot wäre und hier nicht diesen Artikel schreiben würde, um Euch aufzuklären.

Was ist also passiert?

Letzte Woche Dienstag Abend war ich mit der Evakuierung meines Enddarms beschäftigt. Dem Vorgang der Defäkation, doch irgendetwas war anders als sonst.
Es war harte Arbeit auf dem Thron zu sitzen und zu pressen. Ich hatte Schmerzen.
Gefühlt presste ich den „Nature Cock XXL“ von eis.de mit seinen 7,6cm Durchmesser und 31cm Länge in Gänze durch ein 1cm breites Loch, welches noch dazu heute nicht nachgeben wollte.
Meine Augen tränten und ich wiederhole mich, aber das war nicht schön.
Am Ende der Tortur und einer sehr, sehr vorsichtigen Reinigung des Schadensgebiets ging ich also auf Erkundungstour, denn da stimmt doch etwas nicht.
Bei Palpation der schmerzhaften Region entdeckte ich eine Art Geschwulst. Mediziner nennen es Fachmännisch und Fachfrauisch einen „Knubbel“, so teilte man mir mit und Palpation ist Medizinersprache für Fummeln!
Lasst Euch das also gesagt sein.
Naja, weiter im Text.

Mittwoch rief ich dann bei meinem Hausarzt an und schilderte meinen Leidensweg sehr ausführlich. Dies brachte mir dann eine Überweisung zu einem Bobbesdoktor ein. Falls Eure Altavista Suche nach Bobbesdoktor nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, probiert es mal mit Proktolog*in, Fremdwörter sind in der Medizin ja gerne genutzt.
Top Treffer für die Gegend war irgendwie eine Praxis in Bielefeld, hier sollte auch mein erster Anruf erfolgen. Entgegen vieler Gerüchte, existiert dieser Ort nämlich. Auch, wenn dort wirklich niemand wohnt. Wohnhaft sind die Menschen immer nur „in der Gegend von Bielefeld“ und so.
Die Dame dort am Telefon stellte, nachdem ich von Knubbel und Schmerzen sprach (Frau Fuchs bemitleidet mich und meine schmerzhaften Geräusche auch sehr, ich glaube, sie mag mich wirklich) die wirklich wichtigen und richtigen Fragen im deutschen Gesundheitssystem:
„Haben Sie eine Notfall- oder normale Überweisung?“
Ich will ehrlich mit Euch sein. Ich wusste bisher nicht, dass es da einen Unterschied gibt, also fragte ich:
„Ich habe keine Ahnung, woran erkenne ich das?“
Auch darauf wusste die Dame eine Antwort (und ich hätte es vermuten können):
„Nun, auf der Notfallüberweisung steht „dies“Notfallüberweisung“ drauf, außerdem muss dann auch ihr Hausarzt bei uns anrufen.“
Meiner Überweisung fehlte das Wort Notfall in Gänze. Mein Hausarzt hat offensichtlich nicht dort angerufen. Auch Knubbel war dort nicht zu lesen. Irgendwas von Aftergeschwür war dort zu lesen. Klingt ein wenig wie diese Schoko-Minz-Tafeln, ihr wisst, welche ich meine.
Ich teilte ihr also das offensichtliche fehlen eines Notfalls mit und sie war dann sehr entgegenkommend:
„Kein Problem, ich kann Ihnen dann gerne Ende Dezember einen Termin anbieten.“
Ich lehnte dankend ab und überlegte, wie ich nun weitermache.

Mit der Hausarztpraxis diskutieren, damit ich eine Notfallüberweisung bekomme, die dann bei einem Proktologen anrufen, ich erst zum Hausarzt fahre, die Überweisung abhole, um dann zum Proktologen zu fahren?
Oder erst mal schauen, ob ich eine andere Proktologie Praxis finde?
Nun, als nächstes suchte ich nach Proktologie und meinem Wohnort.
Und siehe da, die Suchmachschine meines Vertrauens spuckt eine Webseite aus. Und den Namen eines Arztes. In freudiger Erwartung klickte ich also auf die Webseite und sah folgendes:

Das ist etwas unerwartet und ich glaube nicht, dass man sich in der Praxis dessen gewahr ist. Ich eruierte also die Fernsprechnummer dieser Praxis und rief mal an.
Nachdem ich abermals einer netten Dame am Telefon von besagtem Knubbel in gefühlt Wassermenlonengröße berichtete und von geburtsähnlichen Schmerzen, bekam ich einen Termin für Montag um 10:30 Uhr.
Montag 10:30 Uhr ist besser als Ende Dezember und ein paar Tage halte ich es sicher noch zu Hause aus. Wäre ich ein Notfall, ich hätte ja eine Notfallüberweisung bekommen, also halte ich es leidend noch ein wenig aus.
Nachdem mein dringedes Problem nun abgehandelt war, fiel mir wieder die Webseite ein. Ich erzählte der Dame dann noch, dass ihre Webseite ein Defacing bekommen hat und da man in der Medizin zwar Fachbegriffe mag, aber wohl nur medizinsiche Fachbegriffe, erklärte ich Defacing fachmännisch mit „gehackt“, denn Hacken kennt man aus den Nachrichten und vom Kaminholz und sie versprach Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Jedenfalls quälte ich mich dann noch von Mittwoch bis Montag durch diverse Stuhlgänge, welche langsam aber sicher etwas einfacher wurden. Schlafen war im Sitzen einfacher als im Liegen, also schlief ich desöfteren im Sessel. Der Knubbel wurde langsam aber stetig auch etwas kleiner.
Montag bei dem Arzt angekommen durfte ich mich mit runtergelassener Hose auf eine Liege legen, die nette Dame führte mir einen Schlauch in den Analkanal ein, bog zuvor Fachfrauisch und elegant ab, um die Wassermelone mit besagtem Schlauch zu umschiffen
Als nächstes wurde es dann kalt. Also von innen
Ich bekam einen grandiosen Einlauf. Nicht verbal, wie damals von den Lehrern in der Schule, sondern halt auf die andere Art und Weise.
Nun benötigte ich Geduld und den Timer an meinem Mobiltelefon, denn nach exakt 10 Minuten sollte ich zwecks Defäkation das WC aufsuchen.
Nach erfolgreicher und erneut schmerzhafter Evakuierung des Enddarms (ich dachte, zu Hause hätte ich das schon erfolgreich durchgeführt) hat mir dann der Arzt an der Rosette und dem Knubbel rumgefummelt.
Seine fachmännischen Worte in dem Moment waren: „Ist nichts schlimmes, tut aber kurz etwas weh“
Dann hat er mit einem Skalpel leicht reingeritzt, damit das Blut im Knubbel rauslaufen kann. Der Druck hat nun nachgelassen, die Wasser- wurde zur Honigmelone.
Aussage des Bobbesdoktors war: „So sechs bis zehn Tage haben sie da noch Spaß dran, bis die Wunde sich schließt und das überflüssige Blut da alles weg ist“
Aber, auch wenn mir mein Bobbes noch immer weh tun tut und so, es ist besser. Und ich muss nun desöfteren zwischen meinen dicken Arschbacken die vollgebluteten Kompressen tauschen.
Frau Fuchs bat mir schon Tampons an, oder mir „Tena Men“ zu besorgen. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll
Es ist so aufregend. Und wer sich für den Knubbel interessiert: Perianalvenenthrombose. Sucht es einfach im Internet.

So, während mein Bobbes weiter heilt, wünsche ich Euch nun noch viel Freude in diesem Interwebs

Euer Zacharias Fuchs

Die Zelle

Guten Abend Freunde der Nacht und der frischen Erdbeeren mit Sahne,

 

verschiedene Gründe haben mich dazu bewogen, mich wieder ein wenig mehr mit dem Thema der präklinischen Notfallmedizin zu beschäftigen.

Nachdem ich ja meine alte Heimat mehr oder weniger verlassen habe, bin ich nun bei einer Hilfsorganisation in Ostwestfalen tätig und nach knapp drei Jahren Pause, habe ich doch den Anspruch an mich, das ein oder andere theoretische, medizinische Thema noch mal aufzufrischen. Also, aktuelle Ausgabe des LPN San gekauft und ich lese und lerne.

Die Kategorien hier sind lernen und dank einer netten Twitterin gibt es auch den „Hashtag“ #Prokrastinationsscheiße.

Diffusion und Osmose erklärte ich bereits, heute kommt eine extrem kurze Übersicht, über die Zellen, die in unserem Körper so vorhanden sind.

Bei dem Thema möchte ich noch kurz auf den Film „Evolution“ mit David Duchovny z sprechen kommen. Er spielt dort einen Biologie Professor und zwei seiner Schüler haben zu dem Thema einen identischen Aufsatz abgegeben, welcher recht kurz war und den ich daher hier wiedergebe:

Zellen sind von Arsch!

Mein Onkel lebt in einer Zelle. Auf 3×3,5 m liest er immer wieder die gleichen langweiligen Zeitungen.

Wir brauchen uns sicher nicht darüber zu unterhalten, dass diese Aufsätze nicht unbedingt die besten Noten bekamen.

 

Also, was ist so eine Zelle? (Ich gebe keine Garantie auf Vollständigkeit, soll nur ein kleiner Überblick sein)

Es sind die kleinsten Einheiten, aus welchen Gewebe bestehen.

Zellen enthalten auch die wichtigsten Grundfunktionen des Lebens, wie einen Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, Vermehrung.

Schließen sich dann mehrere gleichartige Zellen zusammen, so entstehen Gewebe. Diese Gewebe dann wiederum Organe und so haben wir dann irgendwann einen kompletten Menschen mit allem, was dazu gehört.

Schaut man sich eine Zelle unter einem Elektronenmikroskop an, so entdeckt man dort noch Inhalte, dies sind die sogenannten Zellorganellen.

Ein paar davin sind:

Der Zellkern, er enthält die Erbsubstanz (Gene, Chromosome)

Mitochondrien, hier wird die Energie erzeugt

und viele, viele mehr.

Und all das ist später wichtig, wenn es um Dinge wie den Stoffwechsel im Körper geht, warum und wie das funktioniert und warum es zu machnchen Notfallbildern kommt oder kommen kann.

 

Ich muss also noch weiter lernen. Also nächstes stehen die Organe an, Blut wird Nummer ein werden 😉

 

Euer Fuchs