Diesen Artikel widme ich Bärbel, wir vermissen dich im Shop.
Als Erläuterung sollte dies genügen und wir kommen nun mal zum heutigen Tag.Bevor ich nun mit der eigentlichen Geschichte beginne, hier eine kurze Erläuterung zu Murphys Gesetz. Es stammt vom amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. Dieser sagte mal den schönen Satz:
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen!“. Um es nicht zu schwer zu machen, hier eine praktische Anwendung aus dem Alltag. Das Marmeladenbrot wird immer auf die Seite mit der Marmelade fallen. Im Kaufhaus wird man immer an der Kasse stehen, an der es am längsten dauert.
Heute morgen bin ich frisch wie immer aus dem Bettchen gestiegen, unter die Dusche gehüpft, habe ich mich beim Rasiere geschnitten, mich angezogen und bin dann in mein kleines Autochen gestiegen um gen Altenkirchen zu fahren, wo ich heute den zweiten Teil des Erste Hilfe Kurses halten sollte. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.
Nachdem ich die schöne Metropole Niedermörsbach durchquert habe, meldete sich ein akustisches und optisches Warnsignal in meinem Cockpit, mein netter Bordcomputer teilte mir auf diese Weise sehr liebevoll mit, dass sich der Luftdruck in einem meiner Reifen gerade dabei befindet, sich dem Luftdruck der Umgebung anzupassen, was selbstverständlich nicht gut ist.
Ich fahre also langsam noch ein paar hundert Meter weiter, bis ich beim Altenheim „Haus Tannenhof“ zum Stehen komme, wo ich wohl besser auch direkt eingezogen wäre, hätte mir viel Streß erspart und geduscht und rasiert hätte mich in Zukunft eine Pflegerin.
Nunja, ich steige also aus und schaue mir meine vier Reifen mal an und der Schuldige ist auch schnell identifiziert, ist er doch noch nicht ganz leer und ein verdächtiges „Zisch-Geräusch“ zu vernehmen. Naja denke ich mir, Kurs wird wohl erstmal nichts, also für einen Vertreter gesorgt, mir meinen Regenponcho übergezogen und das Notfallset aus dem Kofferaum geholt, denn mein Mini hat kein Reserverad. Beim nun ersten Blick, welchen ich darauf geworfen habe, stellte ich fest, dass es ein Ablaufdatum hat und dieses bereits seit 3 Jahren und 10 Monaten
abgelaufen ist. Naja, was soll schon schiefgehen, mehr wie einmal kaputtgehen kann der Reifen ja nicht.
Also, wie in der Anleitung vorgegangen, Ventil rausgeschraubt, Schlauch an Flasche gedreht, auf das Ventil aufgesetzt und den Inhalt der Flasche in den Reifen hinein. Und nun mal so unter uns, das Zeug sieht aus wie eine gewisse, männliche Körperflüssigkeit, aber es soll ja auch in den Reifen und wenigstens habe ich mich nicht damit vollgesaut.
Nun habe ich den Kompressor aus dem Kofferaum geholt, meinen Reifen damit wieder auf Betriebsdruck gebracht und bin ein paar hundert Meter gefahren, damit das Notfallzeug sich auch verteilt, wieder zurück zum Tannenhof, ausgestiegen, bei den Reifen geschaut und festgestellt, dass nach 3 Jahren und 10 Monaten über dem Haltbarkeitsdatum das Notfallgedönse nicht mehr dicht macht.
Mein Retter in der Not ist also zum Autohändler meines Vertrauens gefahren, hat einen meiner dort eingelagerten Winterreifen eingeladen, Werkzeug zum Reifenwechsel und mir dieses gebracht. So war ich nun in der Lage, nachdem ich umgeparkt hatte, da ich natürlich ungünstig am Hang stand und ich dort das Auto nicht aufbocken konnte, den Reifen zu wechseln. Super Sache.Was nun? Abschleppen geht nicht, ein Reifen ist ja platt. ADAC rufen? So nötig habe ich es auch nicht. Also mal rumtelefoniert, wer denn momentan Zeit hat mir zu helfen. Marv: In der Vorlesung. Papa: Zeit ja, kein Auto, damit ist Mama auf die Arbeit. Onkel Rudi: Bingo.
Nun also ins Auto und zurück zum Autohändler meines Vertrauens, ich brauche ja neue Reifen und am Besten noch heute, denn morgen muss ich wieder arbeiten. Natürlich, nichts passendes auf Lager, aber bei XXX in XXX, da kann ich welche bekommen und da kann ich sofort hinfahren, wenn ich bis 11:00 Uhr da bin. Also, auf nach XXX. Die Tür des Händlers war schonmal vollgeklebt mit Aufklebern, welche Aussagten, womit man hier alles bezahlen kann. Und die nehmen alles, sage ich euch. Kreditkarten, EC, Bar, Blut und das Erstgeborene, aber von sowas lasse ich mich nicht abschrecken, also hinein, Reifen klargemacht und aufziehen lassen. Eines muss ich sagen, dies ging recht schnell und gut, leider hat es auch Geld gekostet, aber man kann ja nicht alles haben.
Nun also wieder zurück nach Betzdorf, meinen Winterreifen wieder einlagern lassen, mir von meinem Bruder noch eine Lampe fürs Auto geben lassen, da mir aufgefallen ist, dass ein Frontscheinwerfer nicht funktioniert, er hatte auch noch eine Überflüssige im Schreibtisch und ab zu meinen Eltern, mal bei meinem Pa ein wenig entspannen und die Lampe wechseln.
Lampe gewechselt, Licht an und siehe da, geht nicht. Einer meiner alten Lehrer an der Realschule pflegte immer zu sagen „Und wie wir sehen, sehen wir, dass wir nichts sehen“. Er hatte ja so recht. Sicherungen gecheckt, nur um festzustellen, dass für links und rechts die gleiche da ist, daran liegt es also nicht. Lampe ausgebaut, durchgemessen, Lampe defekt. Super Sache, so lobe ich es mir.
Als nächstes bin ich dann erstmal nach Hause, denn hier hatte ich keinen Bock mehr mir nun noch eine neue, funktionstüchtige zu besorgen, ich wollte nur auf die Couch und Beine hoch legen.
Und hier liebe Leserin, lieber Leser, die Zusammenfassung nach Murphys Gesetz.
1. Die Panne passiert am zweiten Lehrgangstag, dem Tag, an dem es regnet, anstatt die Sonne scheint. Also, Reifenwechsel im Regen
2. Das Notfallset ist abgelaufen und funktioniert nicht mehr
3. Kein Geld verdient durch Kurs halten, stattdessen Geld für neue Reifen ausgegeben.
4. Die neue Lampe ist auch kaputt, genau wie die Alte.
So, mehr schreibe ich nun nicht mehr, ich hoffe, euch bereitet die Geschichte mehr Spaß, als mir.
>ARMES TÖFF TÖFF