Hallo Freunde der Sitzkissen und des Gemüsesmoothies,
heute führe ich die Geschichte des Doppelgängers einmal fort, die Mails heute sind leider nicht ganz so interessant, wie die der letzten beiden Teile, außerdem behandele ich heute mehrere Mails verschiedene Mails. Dafür wird es morgen wieder richtig spannend weitergehen.
Aber, fangen wir mal an.
1. Der Lebenslauf
Anscheinend habe ich eine Schwester, Frau, Tochter und Sohn. Woher ich das weiß? Nun, meine Schwester hat mir den Lebenslauf meiner Tochter geschickt, zum ausdrucken! An dieser Stelle sei meine liebste Freundin Elke erwähnt, welche mir schon seit Jahren sagt: „Deine Kinder winken doch aus fremden Fenstern“. Sicher hat sich damit doch recht.
Ankommende Mail von meiner Schwester – 11.02.2011 – 19:47 Uhr
Text der Mail:
Hallo kleiner Bruder,
kannst Du bitte den Lebenslauf für Schakkeline ausdrucken.
Mein Drucker ist qualitativ nicht so gut.
Gruß
Dein Schwesterchen
Somit wissen wir nun endlich von meiner Schwester, aus dem Teil mit der Dekanatsratssitzung kennen wir meine Frau, Ingelore, in dem Lebenslauf klären sich ein paar weitere Einzelheiten über die Verwandschaft.
Der an die Mail angehängte Lebenslauf:
Text des Lebenslaufes, sofern relevant:
LEBENSLAUF
Persönliche Angaben:
Name Schakkeline Fuchs
Wohnort Dingensstraße 1
12345 Dingensdorf
Telefon 0800-XXXXXX
Geburtsdatum 01.01.1995
Geburtsort Dingensdorf
Staatsangehörigkeit dingens
Familienstand dingens
Eltern Zacharias Fuchs, Anästhesiehelfer
Ingelore Fuchs, geb. Dingens, Hausfrau
Geschwister Anakin Dean Fuchs (20)
Dank dem Lebenslauf wissen wir nun also, dass Schakkeline, meine Tochter heute 20 Jahre alt ist, ihr Bruder Anakin Dean ist mittlerweile (Stand Erstellungsdatum des Artikels hier) 25, ich bin Anästhesiehelfer und meine Frau Ingelore taucht auch wieder auf, wir kennen nun also meine Familienverhältnisse, ist das nicht schön, was man aus Mails von fremden Leute so über sich erfährt?
Dennoch, dies musste beantwortet werden, also habe ich meiner Schwester Laurinda (das habe ich aus der Mailadresse entnommen), folgendes geantwortet,
Gesendete Mail vom 12.02.2011 – 00:03 Uhr:
Text der Mail:
Sehr geehrte Frau Fuchs,
ich denke, sie haben sich in der E-Mailadresse geirrt.
Verschiedene Punkte lassen mich zu dem Schluß kommen.
1. Ich habe keine älteren Geschwister
2. So sehr meine Eltern auch eine Tochter gehabt hätten, es wurde nur drei Jungs
3. Ich bin nicht verheiratet.
4. Kinder von denen ich weiß habe ich auch keine. Mit einem 20 jährigen Sohn
hätte ich dann auch bereits im Alter von 10 Jahren Vater werden müssen.
Ich war sicher kein Spätzünder, was den Geschlechtsverkehr angeht, aber so
früh bin ich dann doch nicht gewesen.
Dennoch bin ich gerne bereit Ihnen den Lebenslauf auszudrucken, wenn ich Montag
auf der Arbeit bin, aber der Weg hierher ist doch recht weit von Dingensdorf. Und knapp
230km lohnen sich sicher nicht für ein paar Ausdrucke.
Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei der Suche nach der korrekten E-Mailadresse
Mit freundlichen Grüßen,
Zacharias Fuchs
Leider hat sich meine Schwester danach nie wieder bei mir gemeldet, hatte ich mich doch darauf gefreut, endlich mal diesen verlorenen Zweig der Familie kennenzulernen.
2. Die Gesundheitskasse
Es blieb nun zwei Jahre ruhig, um meinen Doppelgänger, doch dann schrieb mir seine Krankenversicherung folgende Mail.
Ankommende Mail vom 22.02.2013 – 14:29 Uhr:
Text der Mail (gekürzt):
Sehr geehrter Herr Zacharias Fuchs,
wir danken Ihnen nochmals für das angenehme Telefonat und Ihr Interesse an unserem besonderen Service.
Immer mehr Menschen legen Wert auf natürliche, alternative Heilmittel. Die AOK NORDWEST übernimmt für Sie 80 Prozent der Kosten (max. 150 EUR im Jahr) für die sanften Arzneimittel.
Nun, liebe AOK Nordwest, da ich kein Kunde bin und auch nicht an natürlichen, alternativen Heilmitteln interessiert bin, wäre es schön, wenn ihr meine Daten löscht. Dies habe ich selbstverständlich in einer kleinen Mail an euch klargemacht.
Gesendete Mail vom 22.02.2013 – 16:41 Uhr:
Text der Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme an, ein anderer „Zacharias Fuchs“ hat Ihnen fälschlicherweise meine Mailadresse gegeben.
Bitte löschen Sie meine Mailadresse aus Ihrem Datenbestand. Ich bitte um Nachricht, sobald dies geschehen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Zacharias Fuchs
Und soll ich euch etwas sagen? Von einer Institution wie der AOK hätte ich erwartet, dass diese sich zurückmelden und sagen: „Ja, wir haben ihre Mailadresse gelöscht“ – Haben sie aber nicht! Damit endet jedoch diese kurze Episode
3. Post vom Anwalt – Die Gartenlaube
Nun, mein Doppelgänger hat sich offenbar mit der Stadt Dingensdorf um eine Gartenlaube gestritten. In der Mail des Anwalts befand sich dann Schreiben, wo es um einen Termin mit einem Vertreter der Stadt ging, dies alles wird natürlich nicht veröffentlicht.
Hier also die Mail vom Anwaltsbüro.
Ankommende Mail vom 08.03.2013 – 15:01 Uhr:
Text der Mail:
Sehr geehrter Herr Fuchs,
unser Schreiben vom heutigen Tage entnehmen Sie bitte dem Anhang.
—
Mit freundlichen Grüßen
Véronique Schumacher
-Sekretariat-
Ally McBeal
Rechtsanwälte Cage & Fish
Nun, da es ja wichtig ist und ich nicht immer ein Arschloch bin, habe ich Frau McBeal selbstversändlich nett geantwortet.
Gesendete Mail vom 08.03.2013 – 15:12 Uhr:
Text der Mail:
Sehr geehrte Frau McBeal,
bitte rufen Sie doch Herrn Fuchs an und fragen Sie ihn nach der korrekten Mailadresse.
Und teilen Sie ihm mit, dass diese hier falsch nicht seine ist, sondern die meine.
Ich wohne nicht in Dingensdorf und es ist nicht das erste Mal, dass ich eine Mail bekommen habe, die für ihn ist.
Mit freunlichen Grüßen
Zacharias Fuchs
Nicht aus Dingensdorf
Auch diese Mail blieb ohne Antwort.
Ihr seht also, heute haben wir drei Mails, bei welchen ich lediglich auf eine Mauer des Schweigens gestoßen bin. Und unter uns, die korrekte Mailadresse des anderen Zacharias Fuchs kenne ich noch immer nicht.
Wie immer, bitte entschuldigt meine Fehler und schrägen Formulierungen in den Mails. Ich war jung und brauchte das Geld.
Morgen erfahrt ihr dann von mir und meiner Versicherungsmaklerin.
Euer
Zacharias