Schneeballsysteme

Hallo Freunde der Nacht,

da ich in letzter Zeit Geschichten aus meiner Vergangenheit erzähle, kommt heute wieder eine. Diese Geschichte hat sich wohl im Jahre 2001 oder 2002 abgespielt, genau kann ich es nicht mehr sagen. Ich habe diesen Text damals bereits verfasst, habe ihn heute nur ein wenig angepasst und umgeschrieben.

Viel Spaß beim Lesen.

Wie verbringe ich wohl meine Sonntage, wenn ich mal gerade nichts besseres zu tun habe? Ganz klar, ich schaue mir neue Geschäftsideen an. Es ergab sich eines schönen Tages, da ich mal wieder Geburtstag hatte und zwei „Freunde“ mich zur Feier des Tages einluden mit Ihnen auszugehen. Da ich seltsamerweise nichts anderes vorhatte, habe ich dies auch gerne getan. Vollkommen unerwarteterweise bekam ich von beiden dann noch ein Geschenk, welches in der Form eines Gutscheins aufwartete.

„Die Chance zur Erfüllung deiner unerfüllten Träume“ und so weiter, bla bla. Viel geschrieben, nichts gesagt. Alles blieb recht Geheimnisvoll und was mich erwartete sollte ich wohl erst erfahren, wenn der Termin gekommen ist.
Am Stichtag, ein wundervoller, sonniger Sonntagnachmittag, wurde ich von beiden abgeholt, natürlich sollte ich mich auf jeden Fall gut kleiden, da es ja ein besonderer Tag wird. Als es dann losging fuhren wir in eine kleine Stadt in der Nähe von Wetzlar, deren Name hier mal ungenannt bleibt. Dort angekommen warteten wir vor einer Halle auf den Beginn der Veranstaltung. Auffallen war, dass eine Menge neuer, teurer Wagen vor der Halle standen. Hier roch es förmlich nach Erfolg. Während wir so warteten, zogen sich die beiden goldenfarbene Namensschilder mit der Aufschrift „Sponsor“ und Ihren jeweiligen Namen aus der Tasche und ich bekam ein Namensschild mit meinem Namen geklebt.
„Wow“, dachte ich , wie bei der Bundeswehr, jeder hat ein Namensschild.

„Ähm..ich muss doch da nicht nachher irgendwie so nach vorne gehen und was über mich erzählen, oder? Ich bin nämlich manchmal ein wenig schüchtern!“

„Nein nein, mach dir da mal keine Gedanken, wie wir sagten, es wird ein witziger Nachmittag“.

So ganz überzeugt war ich denn dann immer noch nicht, irgendwie bekam ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Wie sich später herausstellte, hatte mein Magen Recht und es war nicht alles eitel Sonnenschein an diesem Tag.
Ca. 15 Min. vor eigentlichem Beginn der Veranstaltung kamen ein paar junge, dynamische Männer aus dem Gebäude gestürmt, rannten frenetisch auf die mittlerweile doch ganz gut gewachsene Menge aus Personen mit Plastiknamensschildern, so wie meine Freunde, und mit geklebten Namensschilder, so wie ich, zu, um uns zu begrüßen und mit uns zu reden.

„Ah….guten Tag Herr A. Ich bin Herr B., der Chef von Herrn C und Frau D.
Wie geht es Ihnen?“

Na, darauf habe ich doch immer eine Antwort dachte ich mir:

 

„Herr B, mir geht es immer gut.“
„Wie ich sehe Herr A. sind sie geschäftsmäßig gekleidet, sehr schön.“

Herr A. - Geschäftsmäßig gekleidetJa, er sagte wirklich „geschäftsmäßig“. So ging das unwichtige blabla noch ca. 5 Minuten weiter.
Dann hatte er noch ein oder zwei Andere mit denen er reden musste und ich dachte, oh nein… das wird doch keine Sekte sein, oder? Und es war keine Sekte, nein, es kam schlimmer. Im Saal ging dann laute, peppige Musik an, was wie ich erfuhr das Zeichen war den Saal zu betreten und Platz zu nehmen. Getreu dem Motto „Der Mensch ist ein Herdentier“ taten wir dies dann auch allesamt. Bei der Sitzordnung wurde übrigens, das ist mir später aber erst aufgefallen, darauf geachtet, das nie zwei „Neue“ nebeneinander sitzen. Es saßen immer unsere Begleiter zwischen uns. Zum Abschluss erschallte ein Techno-Stück, wo dann mit elektronisch verzerrter Stimme ein Countdown von 10 nach 0 eingebaut war.
Zu diesem Zeitpunkt meinte einer meiner Gastgeber, wir sollten nun alle auf die Tische gehen und klatschen…hier dachte ich mir „A, brings hinter dich, mach einfach mit, bloß nicht auffallen“, also ich stieg auf den Tisch, klatschte und schrie immerzu „Hey, Hey, hey“…Mensch, muss ich blöd ausgesehen haben.
Noch während wir klatschten und uns die Seele aus dem Leibe geschrien haben, rannte dann einer der jungen Männer, die uns eben noch so überschwänglich begrüßt haben, durch die Mitte und sprang mit einem Satz auf die Bühne. Da dachte ich mir nur „Das hätte witzig ausgesehen, wenn der nun den Sprung nicht so ganz geschafft und mit dem Kopf den Fußboden geküsst hätte“

Leider ist mir diese Freude nicht zu teil geworden. Also musste ich mich den Abend anderweitig amüsieren, wer mich kennt weiß, ich finde immer eine Möglichkeit.
Während der nächsten 60 Minuten redete er viel und sagte wenig, wie so manch ein Politiker, den ich schon mal im Fernsehen gesehen habe.
Seine Themen waren, dass die Firma für die er arbeitet eine Marktlücke entdeckt hat, sie dafür junge, dynamische, spontan agierende Menschen suchen, die keine „geistigen Rentner“ sind. Bla Bla. Am Ende dieser Zeit wussten wir nur, dass wir im späteren Teil der Veranstaltung die Geschäftsidee und das Produkt kennen lernen werden.
Allerdings, da es hier wie überall Konkurrenz gibt, wurden wir gebeten eine Schweigeverpflichtung zu unterschreiben, dass wir niemandem von der Geschäftsidee oder dem Produkt erzählen, oder anderweitig anderen Personen Kenntnis zukommen lassen. Bla Bla. Nach mehrmaligem gründlichen lesen habe ich diese dann für unproblematisch befunden und mich dann entschlossen zu unterschreiben, da ich ja wissen wollte, wie dieser von der Wortwahl doch recht manipulativ gehaltene Vortrag weitergeht. Hätte ich all das ernst genommen, was der Lutscher da auf der Bühne sagte, müsste ich mich eigentlich mittlerweile vor lauter Depression hinter einen Zug werfen oder mir einen Strick kaufen und mich damit erschießen.
Aber weiter im Text, ich schweife ab.
Nachdem alle die Erklärung unterschrieben hatten, ging es in die erste Pause. Hier hat mich noch einmal der „Chef“ meiner Freunde angesprochen. Man merkte ihm an, dass er wusste was er zu fragen hat. Leider ist er sich aber nicht gewahr gewesen, dass ich wusste was zu antworten das Richtige war. Ich erzählte Ihm also alles was er hören wollte und musste aufpassen, dass ich nicht erzähle was ich von Ihm, seinen Kollegen, dieser Veranstaltung und seinem Vortrag halte. Es kamen hier so Fragen wie:

„Und Herr A, können sie sich vorstellen noch ein wenig Geld auf eine recht einfache Art und Weise hinzuzuverdienen?“

„Aber Herr B, natürlich kann ich mir das Vorstellen und wenn es aufgrund meiner so schon recht knappen Zeit auch noch möglich ist, dies ohne einen all zu großen Aufwand zu machen, so bin ich immer gerne dazu bereit“

Bla Bla.
Die Musik fängt wieder an. Der Countdown ertönt.
Ich stehe auf dem Tisch und klatsche und schreie wie alle anderen „hey, hey, hey“
Der Redner, oder auch spiritus rector der Veranstaltung rennt und springt wieder auf die Bühne. Zum zweiten Male leider nicht hingefallen (Ja, manche Menschen sehe sogar ich gerne leiden). Aber vielleicht hat er ja noch eine Chance mich zum lachen zu bringen.
Innerlich war ich dies zwar schon, da ich mir sicher war, dass er alles was ich ihm in der Pause erzählt habe auch glaubt, aber dennoch. So ein Sturz wäre ein echter Höhepunkt gewesen.
In diesem Teil erfuhren wir wieder nichts über das Produkt, Mensch, der weiß wie man jemanden neugierig macht, nein er referierte lieber darüber, wie ICH und jeder andere hier, mit diesem Produkt Reich werden kann. Wahnsinn, also ich werde folgendermaßen reich:
Erst kaufe ich mal das Produkt (wir erinnern uns, keiner weiß was es ist) und werde so zum „Selbstversorger“, dann werbe ich als Promoter zwei weitere „Selbstversorger/Promotoren“, für jeden von denen bekomme ich dann 450 €.
Wahnsinn, welch tolle Sache, ich muss nur zwei Freunde von mir überreden, ihre Seele zu verkaufen und schon habe ich 900 € verdient, vermutlich auch zwei Freunde verloren.
Aber es wird noch besser. Nachdem ich die ersten zwei „SV/PR“ angeschleppt habe, werde ich zum Sponsor. Ich muss nun nur noch zwei weitere „SV/PR“ ranschaffen, für die ich dann jeweils die Promoter und die Sponsorengebühr bekomme. Dies sind dann die 450 € Promoter und 600 € Sponsorengebühr. Das wären dann pro „SV/PR“ immerhin 1050 €. Toll, ich werde reich, im Geld schwimmen, nie wieder arbeiten, meinen Chef in den Allerwertesten treten und Ihm sagen, was er mich mal alles kann. Von hier an rechnet „Er“ immer wieder, wie viel Geld ich bekomme, denn für die „SV/PR“ die meine „PR“ dann ranschaffen, bekomme ich ja immer 600€ Sponsorengebühr. Ein sich vervielfachender Selbstläufer, bei dem sich immer wieder etwas vermehrt. Wir Astrophysiker und Weltraumforscher nennen das eine Kettenreaktion, die Umgangssprache spricht hier vom Schneeballprinzip.
Als dann wiedermal so ca. eine Stunde vergangen ist, in der viel geredet wurde, mit dem ein oder anderen psychologisch gut gesetzten Seitenhieb, was wir doch immer für engstirnige Arbeitnehmer bisher waren, hatten wir wieder mal „siebeneinhalb, bis achtdreiviertel Minuten Pause“ wie unser Redner sich ausdrückte. Leider fiel er auch beim Sprung von der Bühne nicht hin.
Während dieser Pause wurde ich weiter psychologisch, taktisch verhört…ich wollte sagen, man hat sich wieder mit mir unterhalten.

„Und Herr A, was würden Sie machen, wenn Sie mit uns so sagen wir 60.000 € verdient hätten? Sie haben gesehen, wie schnell das gehen kann.“

„Ich denke, ich spare noch bis ich 120.000 € habe und dann kaufe ich mir diesen tollen, getunten Nobelschlitten der Marke …. ja, das mache ich“

„Oha, ist das Ihr Traum Herr A?“

„Nein Herr B, nur einer von vielen.“

 

Und so weiter. Auch hier erzählte ich dem Lutscher wieder was er hören wollte, niemals aber was ich dachte.

Auch diese Pause neigte sich dem Ende.

Maestro, Musik!
Maestro, Countdown!

Und wieder fand ich mich begeisternd jubelnd, klatschend, schreiend auf dem Tisch wieder. Wieder machte unser Redner mit einem Satz auf die Bühne und wieder ist er nicht hingefallen.
Man kann eben nicht alles haben sagte meine Oma mir immer. Tja, sie hatte recht. Im dritten Teil der Veranstaltung wurde uns ersteinmal gesagt, wie unglaublich teuer es ist sich hier im schönen Deutschland selbständig zu machen und das einen dies ca. 25.000 bis 50.000 € kostet, wir aber durch den Erwerb dieses tollen Produktes ja auch selbständig würden, jedoch für deutlich weniger Geld und wir zu unermesslichem Reichtum kommen werden, Ruhm und Ehre, Lob und Anerkennung. Bla Bla.
Nun kam endlich der heißersehnte Preis, als er mit dem Preisthema anfing, brauchte er ungefähr fünfzehn Minuten um uns Mitzuteilen, dass das Produkt keine 25.000 €, nein auch keine 20.000 € und so weiter, nein nur 2.499 € kostet.
Alle fingen an zu klatschen, also sah ich wie immer interessiert aus, machte ein erstaunt, interessiertes Gesicht und klatschte mit. Vielleicht gehe ich mal zum Theater, ich wirkte anscheinend bisher immer glaubwürdig. Natürlich nur, wenn ich mich vorher nicht vor lauter Depression über meine eigene, mißliche Lage erschießen werde. Aber ich schweife schon wieder ab.
Nun kam die Vorstellung des Produktes. Das Produkt ist eine Seminarreihe mit insgesamt 14 Seminaren. Die ersten zwölf sind nach meiner Ansicht, die als Gehirnwäsche gedachten.
Darunter befanden sich Titel wie „Spreng deine Ketten“, „Erfolg im Leben“, „Richtige Fragetechnik“ (junge, in dem hatte der Herr B aber verdammt gut aufgepasst) und so weiter. Die letzen zwei waren dann Finanzseminare, denn man soll ja wissen, was man mit dem unermesslichen Reichtum den man hier erlangt, alles so machen kann. Hier kam nun die Stelle, wo dann die Verträge verteilt wurden, denn wir sollten ja alle noch am selbigen Abend Geschäftspartner dieser netten Firma werden und somit auch gleichzeitig deren Produkt erwerben. Tolle Sache, ich fragte dann einen meiner Gastgeber, ob ich mich heute entscheiden müsse, da ich immer über solche Dinge erstmal zwei Nächte schlafe.
Dieser meinte dann, ich müsse wohl, aber er wird noch mal nachfragen. Bis dann der nette Herr B an unseren Tisch kam hatten wir einfach noch ein wenig Konversation über alles und jeden. Dann kam auch Herr B an unseren Tisch und fragte:

„Und Herr A, sind Sie schon ein Geschäftspartner von uns geworden?“

„Nein, bin ich noch nicht“

Diese Aussage schockierte den Herrn B dann doch ein wenig, da dieser Lutscher wohl dachte, ich wäre auch ein Lutscher und er hätte mich schon in der Tasche.

„Wie, Nein?“

Das Entsetzen stand ihm im Gesicht.

„Nein, N E I N, Negationswort mit vier Buchstaben. Was hier gesagt wurde, hörte sich zwar alles schlüssig und gut an, auch möchte ich gerne Geld verdienen, aber ich überdenke Vertragsabschlüsse immer zwei oder drei Nächte“
„Herr A, was soll sich denn in den paar Tagen ändern?“
„Ich weiß nicht Herr B, aber das sind so meine Prinzipien nach denen ich handele“
„Herr A, was ist denn mit dem Auto? Könnten Sie sich das denn leisten, wenn Sie so weitermachen wie bisher? Und die Chance zum Reichwerden bekommt man nur einmal im Leben“
„Herr B, wenn dem so ist, werde ich wohl leider auf das Auto verzichten müssen“

Nun wiederholte sich diese Konversation noch ein paar Minuten, bis der Lutscher gecheckt hat, dass er bei mir nicht weiterkommt.
Er ging fort und kam nie wieder, jedoch folgte ich Ihm mit den Augen und damit es nicht so offensichtlich aussah, drehte ich mich zu einem meiner Gastgeber, um mit diesem noch ein wenig zu reden. Ich sah dann, wie Herr B mit einem anderen der jungen, hochenergetisch geladenen Männer redete, die sich am Anfang so viel Mühe bei unserer Begrüßung gegeben haben, dabei in meine Richtung zeigte und die Beiden sich dann kurz darauf voneinander trennten.
Nach ca. fünf Minuten kam dieser Lutscher dann zu uns und fragte

„Und Herr A, gehts gut?“

„Natürlich, mir geht es immer gut!“

„Und, haben sie schon unterschrieben?“

„Nein, ich unterschreibe niemals eine Vertrag ohne ein paar Nächte darüber zu schlafen“

Nun bekam der kleine so ein tolles, schmieriges Grinsen ins Gesicht, als er sagte:

„Aber Herr A, das ist kein Vertrag, das ist ein Antrag, schauen Sie, das steht doch darüber!“

Nun, da ich dieses Grinsen wohl nicht allzulange ertragen hätte ohne mich zu übergeben antwortete ich:

„Aber aber, selbst wenn da als Überschrift Micky Maus stehen würde, es handelt sich hier um zwei korrespondierende Willenserklärungen einer natürlichen und einer juristischen Person, somit ist dies nach Bürgerlichem Gesetzbuch ein Vertrag“

Stimmt zwar glaube ich nicht hundertprozentig so, aber es hörte sich erstens für so einen Lutscher gut an und zweitens war das Grinsen plötzlich weg. Ich hätte es auch nicht mehr länger ertragen.
Die Frage die nun kam, hatte ich eigentlich erwartet, nur dass er fast in eine leichtes Stottern geriet

„Ähm…Herr A, was machen Sie nochmal beruflich?“
„Ich bin Computertechniker und kümmere mich um ein paar PCs“

Nun wusste er absolut nicht mehr was Sache war und verließ uns dann recht wortkarg.
Als dann endlich eingesehen wurde, dass eben nicht alle unterschrieben, aber dennoch erschreckend viele, kam der Lutscher vom Anfang noch mal auf die Bühne und hielt eine wahrhaft nicht geschichtsträchtige Rede von wegen wie toll es ist, dass sich so viele dazu entschlossen hätten der Geschäftspartner der Firma … zu werden und wie schade es doch sei, dass einige nicht den Mut gefunden haben Ihre Angst zu überwinden und diese sich dann wohl leider niemals diesen oder jenen Traum erfüllen werden.
Hier erwähnte er dann nochmal mein Auto, dass ich niemals mir werde leisten können.
Und noch so ein oder zwei andere Sachen, diese waren dann wohl an die anderen gerichtet, die nicht unterschrieben hatten.
Die Veranstaltung war nun endlich zu Ende und ich kam dann irgendwann auch zu Hause an.

Nun, da mir die Sache nicht ganz geheuer war ging ich am nächsten Tag zur Kriminalpolizei und erzählte ihnen davon. Den Namen der Firma kann ich euch leider nicht mehr sagen, aber aller voraussicht nach wird es diese unter dem Namen sowieso nicht mehr geben. Diese Schneeballsysteme, ob in dieser Art hier, als Schenkkreise oder sonstiges kommen und gehen.

Bis zu meinem nächsten Beitrag,

euer Zacharias

Warum eigentlich Gulliver?

Nun liebe Leserin und lieber Leser, auf einem unserer zahlreichen Herrenabende kam das Thema auf, wie es wohl dazu gekommen ist, dass der Spitzname „Gulliver“ mit mir in Verbindung zu bringen ist.

Selbstverständlich habe ich diese Geschichte ausführlichst elaboriert auf diesen Abenden und da die meisten Teilnehmer bereits älter sind, auch mehrfach (ja, dafür dürft ihr mich demnächst hauen, wenn wir uns wiedersehen 😉 ), aber davon habt ihr, liebe LeserInnen meines tollen, achso regelmäßig erscheinenden Blogs ja nichts. Aufgrund dessen habe ich mich dazu entschlossen, euch diese Geschichte aus meiner Kindheit angedeihen zu lassen.

Zu Beginn des 7. Schuljahres (ich bin damals 12 Jahre jung gewesen), in der lokal ansässigen Realschule, die nach einem Geschwisterpaar benannt ist, führte diese für unsere Klassenstufe eine „Stadtrallye“ durch. Im Grunde genommen eine Art Schnitzeljagd (nein, hier wurden keine panierten Schweinefleischstücke gejagt) durch die Innenstadt meiner Heimatstadt. Wir wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt, ich bekam die zwei Damen Miriam und Sabine zur Seite, jeder Gruppe wurde dann ein Blatt mit Fragen zu Beantwortung ausgehändigt, welches uns durch die gesamte Innenstadt scheuchte. (Ja, das Blatt hat uns gescheucht)

Wir waren an diesem Morgen aber nicht die einzigen Personen in der malerischen Innenstadt, Arbeiter waren auch unter der Fußgängerzone beschäftigt. Zugang zum Untergrund wurde sich durch einen geöffneten Gulli geschaffen. Ich denke, ihr seht, worauf dies hinausläuft.

Nun stellt euch bitte vor, wie ich, die Fragen lesend, dabei flankiert von meinen beiden Begleiterinnen, durch die Fußgängerzone schreite. Genau auf diesen offenen Gulli zu, welchen ich ja nicht erblicken kann, da ich LESE!!!

Ich bin also hineingefallen. Ja, das bin ich, braucht euch auch nicht peinlich sein, nur mir.

Später berichtete mir Miriam: „Ich habe Sabine angeschaut, Sabine mich, du warst nicht mehr zwischen uns, dann schauten wir nach hinten und sahen nur den offenen Gulli. Dann sind wir zur Lehrerin und ich habe gesagt: Frau XXXX, ich glaube, der Zachi ist in den Gulli gefallen“

Die Rettungskette ist somit angelaufen, eine ansässige Kinderärztin wurde herbeigerufen, während mich einer der Arbeiter aus dem unterirdischen Loch heraustrug, da ich nicht mehr auftreten konnte.

Ein Rettungswagen war auch bereits auf Anfahrt.

Mein rechtes Bein schmerzte und blutete. Zum erstenmal in meinem Leben wurde ich mit einem Rettungsmittel ins Krankenhaus befördert, meine Mutter wartete dort schon, wurde sie doch auch benachrichtigt.

Und woher kommt nun der Name „Gulliver“? Na, wenn ihr da nun nicht selbst draukommt.

Weitere Spitznamen, die sich aber nicht so hartnäckig gehalten haben sind:
Gulliratte
Hero Turtle

So, hinterlasst eure kreativen und witzigen Kommentare, damit auch ich weis, es hat euch gefallen.

Euer Zacharias

Mit Frauen einkaufen? Blöde Entscheidung

Nun liebe LeserIn, ich möchte eine kleine Geschichte erzählen. Als ich dieses erlebte, da war ich noch jung und unschuldig, wie die meisten von euch sicher wissen, bin ich heute nur noch „und“.

Was habe ich also vor über zehn (In Zahlen: 10) Jahren in meinem jugendlichen Leichtsinn getan?

Eine Freundin fragt: „Möchtest du mir mir und Janine nach Köln einkaufen gehen am Samstag?“

Ich sage: „Klar, ich kommt mit, ich brauche auch noch ein paar Dinge.“

Leute, das war ein GROSSER Fehler, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Der kleine Zacharias, stolziert also mit diesen zwei Grazien durch komplett Köln, geht mit in jedes nur erdenkliche Geschäft, schaut sich geduldig an, was die beiden so alles anprobieren, gibt seine bescheidene, jugendliche Meinung dazu ab. Stundenlang.

Entgegen meiner Meinung, waren die Hosen, Hemden, Jacken, etc. jedoch immer „häßlich“, „unpassend, „dickmachend“, oder einfach nur „falsch“.

Das Problem? Ich war geduldig, habe mir Stundenlang diesen Umzieh- und Präsentationsmarathon angesehen. Habe ich aber mal etwas gefunden, das ich gerne anprobieren wollte, bekam ich zu hören: „Nein, wir haben dafür keine Zeit, wir müssen weiter!“.

Ich bin einfach zu nett!

Die Mädels haben es in gefühlt tausenden von Geschäften und gefühlten Milliarden von Stunden nicht geschafft, etwas passendes zu finden. Gegen Ende der Tour, meine Füße schmerzten, ich war kurz vor der Dehydratation und Hypoglykämie (zum Trinken und zum Essen war auch keine Zeit) gingen wir wieder in Geschäft zwei, wo es vorher nur Klamotten gab, die aus diversen, oben genannten Gründen absolut indiskutabel waren, um dann ein paar Dinge zu kaufen, die vorher eben nicht passten. Meiner bescheidenen Meinung nach nur, damit man nicht mit leeren Händen nach Hause geht, oder sind Frauen so?

Mein Resümee nach einem langen, auslaugenden und für mich total unnützen Tag, da ich mir nichts kaufen konnte: „Gerne gehe ich wieder mit nach Köln auf Einkaufstour. Ich warte bis ihr fertig seid im Früh“

Einen schönen Tag noch, euer Zacharias

Was ich so alles ertragen muss

Nun, gestern Abend bin ich mit ein paar Freunden (m/w) im Kino gewesen, wir haben uns einen wahrlich „salzigen“ Film mit einem tollen Schauspieler (Daniel Olbrychski) angesehen. Einfach genial.

Zuvor waren wir jedoch in dem angegliederten Glutamatpalast namens „Matrix“ um Nährstoffe in flüssiger und auch fester Form aufzunehmen. Das tolle an dem Abend war die junge, blonde und auch…nunja…nette Bedienung.

Was solls, ich gebe es zu, als diese zum Servieren an unseren Tisch kam, kann es sein, dass meine Augen kurzzeitig und völligstens unbeabsichtigt in Richtung deren Ausschnitt gerutscht sind.

Es tut mir leid!

Aber, was soll ich sagen. Mein Arzt hat mir dazu geraten, um meinen Blutdruck zu senken. Denn ja, auch ich leider an der mittlerweile Volkskrankheit Bluthochdruck und wie Forscher in einer Studie bewiesen haben, senkt und nicht hebt sich der Blutdruck, wenn wir Männer uns Frauenbrüste anschauen. Die Studie selbst habe ich leider nicht mehr gefunden, jedoch einen Artikel darüber: Klickst du hier!

Im Gegensatz also zu den anderen Kerlen am Tisch, die auch geschaut haben, bei denen die anwesenden Damen am Tisch sich aber nicht bemerkbar machten, hatte ich einen medizinischen Grund zu schauen. Und ich, als einziger Single am Tisch muss mir dann noch Dinge anhören wie: „Na, hat sie ein Bauchnabelpiercing?“ oder „Mensch, du hast aber gestarrt“…Leute, das waren 2 Sekunden…tztz…..

Denkt mal drüber nach 😉

Warum Vegetarier schlechte Menschen sind und andere Dinge…

Guten Morgen liebe Gemeinde, es ist Sonntag, ich tippe meinen ersten Blogeintrag seit langem nun mal mit meinem iPad. Mal schauen, wie viele kreative Wörter dank der Autokorrektur sich hier einschleichen werden.

Der regelmäßige Leser wird wissen, dass ich ein wenig sarkastisch angehaucht bin und weis dies auch zu tolerieren, die angeheiratete Verwandschaft einer Arbeitskollegin musste dies auf der Geburtstagsfeier ihres Ehemannes erst noch feststellen.

Was ist also passiert?

Als der Abend zeitlich voranschritt saßen mir gegenüber zwei Kinder weiblichen Geschlechts, im Alter von 13 und 15 Jahren, sowie die Tante des Ehemannes. Mir zur Seite saß noch Sebbl um mir ein wenig Rückendeckung zu geben, allerdings war dies nicht immer möglich, da er doch recht ordentlich lachen musste.

Es begab sich also, dass die Kinder („Wir sind keine Kinder, wir sind Teenager“ – Ich: „Ja klar, bestimmt“) sich über Pferde unterhielten. Es kam also zu folgender Unterhaltung:

Ich:“Du hast ein eigenes Pferd und reitest?“
Kind: „Ja, ich reite sehr gerne“
Ich: „Aber hat dir deine Mama denn nicht beigebracht, dass man mit seinem Essen nicht spielt? Aus Pferden wird schließlich lecker Sauerbraten hergestellt“
Sebbel: „Und nicht zu vergessen, auch Bifi“

Die Kinder hatten Entsetzen und Schrecken in den Augen, die Tante einen Gesichtsausdruck, der noch an ein leichtes Lächeln erinnert, aber dies sollte sich schon bald ändern.

Der Abend Schritt weiter voran, die Kindern kamen auf Vegetarier zu sprechen, Zeit, sich wieder in die Diskussion einzumischen.

Ich: „Ich mag ja keine Vegetarier, das sind schlechte Menschen, die keine Tiere mögen“
Kind: „Aber die essen doch oft kein Fleisch um die Tiere zu schützen“
Ich: „Wer effektiv eine Tierart erhalten und somit schützen möchte, der muss diese
Tiere auch essen, denn nur Tiere die gegessen werden, werden auch gezüchtet und sterben somit nicht aus“
Das war mein Totschlagargument Nummer 1!
Ich: „Außerdem finde ich das Verhalten der Vegetarier ist sehr barbarisch, ein Schwein oder eine Kuh hat ja wenigstens die theoretische Möglichkeit zu fliehen und somit weiterzuleben, diese Möglichkeit hat ein Salat nicht!“

Stille bei den Kindern, ein Gesichtsausdruck, den man nur mit Entsetzen beschreiben kann bei der Tante.

Beim nächsten Herrenabend sagte mir dann auch warum: „Du Zachi, du weißt schon, meine Tante ist Hardcore Vegetarierin. Die hast du ganz schön geschockt. Macht aber nichts“

Beides waren schöne Abende und ich konnte mal wieder Leute schocken, was mir immerwieder Freude bereitet.

Und nun dürft ihr euch melden, warum bin ich ein schlechter Mensch?

Murphys Gesetz

Diesen Artikel widme ich Bärbel, wir vermissen dich im Shop.

 

Mein Winterreifen

Als Erläuterung sollte dies genügen und wir kommen nun mal zum heutigen Tag.Bevor ich nun mit der eigentlichen Geschichte beginne, hier eine kurze Erläuterung zu Murphys Gesetz. Es stammt vom amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. Dieser sagte mal den schönen Satz:
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen!“. Um es nicht zu schwer zu machen, hier eine praktische Anwendung aus dem Alltag. Das Marmeladenbrot wird immer auf die Seite mit der Marmelade fallen. Im Kaufhaus wird man immer an der Kasse stehen, an der es am längsten dauert.

Heute morgen bin ich frisch wie immer aus dem Bettchen gestiegen, unter die Dusche gehüpft, habe ich mich beim Rasiere geschnitten, mich angezogen und bin dann in mein kleines Autochen gestiegen um gen Altenkirchen zu fahren, wo ich heute den zweiten Teil des Erste Hilfe Kurses halten sollte. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

Nachdem ich die schöne Metropole Niedermörsbach durchquert habe, meldete sich ein akustisches und optisches Warnsignal in meinem Cockpit, mein netter Bordcomputer teilte mir auf diese Weise sehr liebevoll mit, dass sich der Luftdruck in einem meiner Reifen gerade dabei befindet, sich dem Luftdruck der Umgebung anzupassen, was selbstverständlich nicht gut ist.

Ich fahre also langsam noch ein paar hundert Meter weiter, bis ich beim Altenheim „Haus Tannenhof“ zum Stehen komme, wo ich wohl besser auch direkt eingezogen wäre, hätte mir viel Streß erspart und geduscht und rasiert hätte mich in Zukunft eine Pflegerin.

Nunja, ich steige also aus und schaue mir meine vier Reifen mal an und der Schuldige ist auch schnell identifiziert, ist er doch noch nicht ganz leer und ein verdächtiges „Zisch-Geräusch“ zu vernehmen. Naja denke ich mir, Kurs wird wohl erstmal nichts, also für einen Vertreter gesorgt, mir meinen Regenponcho übergezogen und das Notfallset aus dem Kofferaum geholt, denn mein Mini hat kein Reserverad. Beim nun ersten Blick, welchen ich darauf geworfen habe, stellte ich fest, dass es ein Ablaufdatum hat und dieses bereits seit 3 Jahren und 10 Monaten
abgelaufen ist. Naja, was soll schon schiefgehen, mehr wie einmal kaputtgehen kann der Reifen ja nicht.

Also, wie in der Anleitung vorgegangen, Ventil rausgeschraubt, Schlauch an Flasche gedreht, auf das Ventil aufgesetzt und den Inhalt der Flasche in den Reifen hinein. Und nun mal so unter uns, das Zeug sieht aus wie eine gewisse, männliche Körperflüssigkeit, aber es soll ja auch in den Reifen und wenigstens habe ich mich nicht damit vollgesaut.

Nun habe ich den Kompressor aus dem Kofferaum geholt, meinen Reifen damit wieder auf Betriebsdruck gebracht und bin ein paar hundert Meter gefahren, damit das Notfallzeug sich auch verteilt, wieder zurück zum Tannenhof, ausgestiegen, bei den Reifen geschaut und festgestellt, dass nach 3 Jahren und 10 Monaten über dem Haltbarkeitsdatum das Notfallgedönse nicht mehr dicht macht.

 

Das Notfallreifenflickgedönse wird nicht fest

Mein Retter in der Not ist also zum Autohändler meines Vertrauens gefahren, hat einen meiner dort eingelagerten Winterreifen eingeladen, Werkzeug zum Reifenwechsel und mir dieses gebracht. So war ich nun in der Lage, nachdem ich umgeparkt hatte, da ich natürlich ungünstig am Hang stand und ich dort das Auto nicht aufbocken konnte, den Reifen zu wechseln. Super Sache.Was nun? Abschleppen geht nicht, ein Reifen ist ja platt. ADAC rufen? So nötig habe ich es auch nicht. Also mal rumtelefoniert, wer denn momentan Zeit hat mir zu helfen. Marv: In der Vorlesung. Papa: Zeit ja, kein Auto, damit ist Mama auf die Arbeit. Onkel Rudi: Bingo.

Nun also ins Auto und zurück zum Autohändler meines Vertrauens, ich brauche ja neue Reifen und am Besten noch heute, denn morgen muss ich wieder arbeiten. Natürlich, nichts passendes auf Lager, aber bei XXX in XXX, da kann ich welche bekommen und da kann ich sofort hinfahren, wenn ich bis 11:00 Uhr da bin. Also, auf nach XXX. Die Tür des Händlers war schonmal vollgeklebt mit Aufklebern, welche Aussagten, womit man hier alles bezahlen kann. Und die nehmen alles, sage ich euch. Kreditkarten, EC, Bar, Blut und das Erstgeborene, aber von sowas lasse ich mich nicht abschrecken, also hinein, Reifen klargemacht und aufziehen lassen. Eines muss ich sagen, dies ging recht schnell und gut, leider hat es auch Geld gekostet, aber man kann ja nicht alles haben.

Nun also wieder zurück nach Betzdorf, meinen Winterreifen wieder einlagern lassen, mir von meinem Bruder noch eine Lampe fürs Auto geben lassen, da mir aufgefallen ist, dass ein Frontscheinwerfer nicht funktioniert, er hatte auch noch eine Überflüssige im Schreibtisch und ab zu meinen Eltern, mal bei meinem Pa ein wenig entspannen und die Lampe wechseln.

Lampe gewechselt, Licht an und siehe da, geht nicht. Einer meiner alten Lehrer an der Realschule pflegte immer zu sagen „Und wie wir sehen, sehen wir, dass wir nichts sehen“. Er hatte ja so recht. Sicherungen gecheckt, nur um festzustellen, dass für links und rechts die gleiche da ist, daran liegt es also nicht. Lampe ausgebaut, durchgemessen, Lampe defekt. Super Sache, so lobe ich es mir.

Als nächstes bin ich dann erstmal nach Hause, denn hier hatte ich keinen Bock mehr mir nun noch eine neue, funktionstüchtige zu besorgen, ich wollte nur auf die Couch und Beine hoch legen.

Und hier liebe Leserin, lieber Leser, die Zusammenfassung nach Murphys Gesetz.

1. Die Panne passiert am zweiten Lehrgangstag, dem Tag, an dem es regnet, anstatt die Sonne scheint. Also, Reifenwechsel im Regen

2. Das Notfallset ist abgelaufen und funktioniert nicht mehr

3. Kein Geld verdient durch Kurs halten, stattdessen Geld für neue Reifen ausgegeben.

4. Die neue Lampe ist auch kaputt, genau wie die Alte.

So, mehr schreibe ich nun nicht mehr, ich hoffe, euch bereitet die Geschichte mehr Spaß, als mir.

Tupperdosen suchen

Hallo Freunde der Nacht und des gerührten Martinis, heute möchte ich euch nochmal ein wenig über mich erzählen, was auch sonst. Diese Seite hier dient ja einzig und allein der Befriedigung meines Geltungsdranges.

Gestern war ich morgends erst als Ausbildungshelfer in einem
San-Kurs, mache ich doch im nächsten Jahr die Fortbildung zum
Ausbilder für eben diesen Kurs, wollte ich mir aktuell nochmal einen anschauen. Als dieser Kurs dann beendet war, habe ich mich noch schnell umgezogen in alte, dreckige Klamotten und bin nach Oberasdorf gefahren, was in der Nähe lag um einen Geocache in einer Höhle zu finden. Wie gut, dass ich mittlerweile eine vernünftige Taschenlampe mein eigen nennen darf. Diese Höhle war nichts so spezielles, aber es handelt sich um eine Cacheserie und der nächste Teil hatte es dann schon in sich. Ich habe ihn auch heute versucht, aber irgendwann war ich dann doch zu ko, den ersten Hinweis habe ich nicht gefunden und ich großer, dicker Kerl bin genug im Wald bergauf gelaufen für einen Tag.

Nummer 2 habe ich also heute gemacht, am Morgen überlegte ich erst noch, Cache suchen, oder Call of Duty spielen? Die Entscheidung nahm mir dann der halb leere Akku meines Handys ab. Also, Handy ans Ladekabel und Call of Duty rein, 2 Stunden später machte ich mich dann auf den Weg. In der Cachebeschreibung stand „hohe Gummistiefel“. Hab ich aber nicht, also geschaut, was schreiben die anderen so. „Hose aus und barfuß rein“. Mach ich fast so dachte ich mir dann. Ich packte also meinen Rucksack mit diversen Utensilien. Taschenlampe, Stift, GPS, alte Turnschuhe, Kleidung zum Wechseln, eine Flasche Wasser, da Durst vom viel bergauf und bergab laufen.

Und es ging erst bergauf, war auch nicht das leichteste für mich mit dem Gepäck, aber ich habe es geschafft. Ein wenig getrunken und dann den Hinweis auf den Höhleneingang gefunden. Nun ging es bergab und wie es der Zufall so will, bin ich weniger als 20 Meter an dem Höhleneingang vorbeigelaufen auf meinem Weg zum ersten Hinweis, nur weiß man das vorher ja nicht.
Also, Deckel der Höhle geöffnet und in T-Shirt, Unterhose, alten
Turnschuhen, Lederhandschuhen, Koppel mit Taschenlampe und Schreibzeug (nein, davon gibt es kein Bild) hinabgestiegen.

Ab durch einen recht niedrigen Bereich am Anfang, in einen größeren Bereich, in dem dann auch das Wasser stand, welches mir bis übers Knie reichte und gefühlte -20° Celsius gehabt hat. Das gemeine war, hier musste man dann auch ca. 20 Meter bis ans Ende der Höhle
gehen um den Hinweis zu finden. Nun, irgendwie rumgefuddelt, bis ich in der Kälte die Koordinaten der Zieldose aufgeschrieben und den Zettel wieder gut verstaut habe. Nun aber nichts wie raus dachte ich. Und wenn ihr denkt, das Wasser durch welches ich waten musste war schon unangenehm, schlimmer war das Wasser, welches recht stark vom Höhleneingang hinunter in der Schacht tropfte. Dank diesem wurden mein Shirt und meine Unterhose auch Nass. Wieder oben an der frischen Luft angekommen merkte ich ersteinmal, wie angenehm warm doch 7° Celsius Außentemperatur sein können wenn man in nassem Shirt und Nasser Unterhose im Wald steht.

DieHöhle habe ich wieder verschlossen und mich abgetrocknet und umgezogen. Hose hatte ich ja. Ersatzshirt auch kein Problem. Unterhose… hatte ich nur das Paris Hilton Modell, aber das musste mal reichen bis zu Hause.
Auf jeden Fall bin ich noch ein wenig mit meinem GPS duch die Wälder geirrt, habe die Dose gefunden und mich ins Logbuch eingetragen.

Nach einer Dusche, einem warmen Getränk und einer wärmenden Decke auf meiner Couch fühle ich ich nun auch wieder bereit für neue Schandtaten.

Bis demnächst und bleibt anständig.

Wochenendaktivitäten

Was macht jemand mit dem Namen Zacharias Fuchs eigentlich so in seiner Freizeit? Nun, da gibt es verschiedene Dinge. Vom Entspannen, über das Lesen von Büchern, die Welt von einer, oder auch mehreren Außerirdischen Bedrohungen befreien, zum ehrenamtlichen Dienst beim Deutschen Roten Kreuz und nun kommt als neuestes Hobby noch Geocaching hinzu.
Geocaching ist eine tolle Sache, ich beschreibe es gerne so: „Man benutzt mehrere Milliarden Euro teure Satelliten
um Tupperdosen zu finden, die irgendwer im Wald versteckt hat“. Man bekommt also GPS Koordinaten, tippt diesen in sein Gerät ein und macht sich auf den Weg, besagte Tupperdose, oder
manchmal auch nur eine kleine Filmdose im Wald oder ähnlichen Lokalitäten zu finden, um sich dann dort im Logbuch einzutragen.

Es macht Spaß, man ist an der freien Luft, bewegt sich und hat dennoch das Gefühl ein Hightechspiel zu spielen. Da ich erst in der letzten Woche angefangen habe, habe ich natürlich noch nicht viele gefunden, aber mit vieren bin ich bereits dabei, der letzte war am in der Nähe des Ottoturm,
leider steht der Turm nicht mehr, soll aber bis zu seinem einhundertjährigem Jubiläum in 2011 wieder stehen. Ich bin gespannt.
Dieses neue Hobby hat mich noch nach Elkenroth gebracht, wo ich Donnerstag den Beginn eines Sonnenunterganges betrachten durfte, sowie auf den „Hausberg“ von Betzdorf, den
Molzberg, wie ich heute bei meinen Eltern in einer topografischen Karte festgestellt habe, bin ich sogar auf der Spitze des Molzberges gewesen.

Zu guter Letzt habe ich am Samstag dann das Geocaching sein lassen, da das Wetter eher bescheiden war, dafür habe ich dann beim Roten Kreuz an einer Übung teilgenommen, welche zusammen mit einer lokalen Feuerwehr durchgeführt wurde.

Unsere Schnelleinsatzgruppe wurde gerufen um sich um 17 Verletzte zu kümmern, welche größtenteils in einem Bus saßen, in welchen ein Traktor seitlich hereingefahren ist, zu allem Überfluß ist dann ein Auto noch hinten aufgefahren. Ich habe nur darauf gewartet, dass gleich noch ein Zug entgleist und ein Pasagierflugzeug aug den Bus fällt. Aber wieder zurück zum Thema, da waren also 17 Personen, welche so getan haben als wären diese verletzt, also haben wir so getan, als würden wir ihnen helfen. Ich denke, dass kann man so ausdrücken. Das Foto habe ich vor der Übung aus dem Auto heraus gemacht, damit ihr mal seht, mit welch widrigen Umständen wir zu kämpfen hatten. Wenn das hier einer liest, abboniert den Blog doch, oder schreibt mir mal eine Mail, damit ich sehen kann, ob es sich überhaupt lohnt zu schreiben.

Sanitätsdienst auf der Nature One

So, Freunde der Nacht und des gerührten Martinis, in der heutigen Episode erzähle ich mal ein wenig von meinen Erlebnissen um die kleine elektronische Musikveranstaltung, genannt „Nature One“. Das ich nicht unbedingt ein Fan dieser Art von Krach bin hält mich selbstverständlich nicht davon ab, im Rahmen meines Hobbies dort im Sanitätsdienst mitzuwirken. Der Samstag hat für mich bereits um 03:30 Uhr begonnen, mit dem wundervollen Geräusch meines Weckers, also ins Bad, fertigmachen, anziehen und ab zum DRK Heim. Das Gepäck wurde ja zum Glück bereits am Tag vorher gepackt. MTW (Mannschaftstransportwagen) in Einsatzbereitschaft gebracht, Feldbetten eingepackt und als Marvin und Julian dann erschienen sind, ging es auch ab nach Kastellaun, wo unsere Schicht um 07:00 Uhr beginnen sollte.
Nach unserer Anmeldung bei der Einsatzleitung
durften wir erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und Frühstücken, was bis dahin auch die beste Idee war, bis wir dann später unseren antiquarischen RTW (Rettungswagen) übernommen haben. Die Austürstung ist es zumindest. Wir vermissten ein Intubationsbesteck, eine tragbare, elektrische Absaugpumpe und auch ein Beatmungsgerät war nicht vorhanden. Es war alles in allem eine eher spartanische Ausstattung, aber wir sind damit gut zurecht gekommen, auch wenn wir manchmal das Gefühl hatten, der Motor würde explodieren, da er so viel Fahrerei nicht mehr gewohnt ist.

Unsere erste Fahrt führte uns dann zu der UHS (Unfallhilfsstelle) am Zeltplatz, wo wir eine Ärztin abgeliefert haben. Eine Fahrt dorthin war immer aufregend, da man aufpassen musste, dass man keine Techno Jünger überfährt. Diese waren recht resistent gegenüber Rettungswagen auf den Wegen, im eigenen Auto machte man sowieso keinen Platz und wenn man zu Fuß unterwegs war, ignorierte man das Auto, das Martinshorn oder tanzte dazu, ist ja auch irgendwie elektronische Musik.
Sowohl das Medical Center auf der Pydna, als auch die UHS auf dem Zeltplatz waren durchdacht aufgebaut und gut ausgerüstet, so dass hier also auch die meiste Arbeit verrichtet wurde. Die meisten Probleme hatten mit Kreislauf, Alkohol, Drogen oder eine Mischung aus allen Dreien zu tun. Die Veranstaltung wurde von ca. 61.000 Menschen besucht und wenn nur die Hälfte davon auch auf dem Zeltplatz gewesen ist, dann waren das immerhin ca. 30.000 Menschen, die dort auf engstem Raum schliefen, tanzten, aßen und tranken. Dieser Umstand machte es für uns natürlich nicht einfach zu einer Einsatzstelle zu gelangen, wenn es in der Einsatzmeldung hieß: „Feld 3, Zufahrtsstraße bei den Dixie-Toiletten“, so musste man mal schauen, an welcher der vier Zufahrtsstraßen zu diesen Feld denn der Mensch mit dem Problem sich befindet, denn Toiletten gab es an jeder der vier Zufahrtsstraßen zu dem Feld.

Am ersten Tag hatten wir vergleichsweise wenige Einsätze für uns, da die meisten „bewußtlosen Personen“ vor unserer Ankunft wieder aufgestanden und weggegangen sind, oder aber wach wurden, nachdem wir diese extrem übergewichtige, fast komatöse Person aus dem Wohnwagen nach draußen getragen hatten und mir dabei meine Hose kaputt gegangen ist. Der Weise Mann hat ja zum Glück immer eine weitere Hose im Gepäck, so das ich nicht lange mit einer kaputten Hose in der Gegend herumlaufen musste.

Am Ende des ersten Tages haben wir uns dann in die Nahe gelegene Kaserne begeben, wo die Bundeswehr uns graziöser Weise in einem alten Schuppen unsere Feldbetten hat aufbauen lassen, zum Duschen durften wir dann ein paar hundert Meter in ein anderes Gebäude laufen und ich kann nur sagen, solch schlechte sanitäre Anlagen habe ich in meiner Zeit bei der Bundeswehr nicht gesehen, witzig waren aber die Schilder, auf denen sehr Aussagekräftig stand, dass man doch nach Benutzung bitte die Anlagen sauber hinterlassen soll.

Ganz begeistert bin ich bei unserer ersten Fahrt in die Kaserne auch von dem Wachposten gewesen, nennen wir ihn mal Obergefreiter Volltrottel. Unsere Ausweise mochte er nicht sehen, um sie dann mit der hinterlegten Namensliste zu vergleichen. Soll mir ja egal sein, aber das er sich vor lachen kaum halten konnte und uns durchgewunken hat, ohne uns trotz mehrfachen Fragens zu sagen wo wir eigentlich hinmussten war nicht sonderlich schön. Leider trifft man doch immerwieder auch Idioten bei dieser Truppe, aber die gibt es bekanntlich ja überall. Wir sind dann also erstmal über das gesamte Kasernengelände gefahren, bis wir unsere Unterkunft gefunden haben.

Am nächsten Tag wurde es ruhiger als am Tag zuvor, ein paar wenige Einsätze hatten wir, nach Simmern ins Krankenhaus mussten wir wegen Staus im Abreiseverkehr über Umwege fahren und ein Patient, welchen ich vor dem Medical Center getroffen habe werde ich so schnell nicht vergessen. Dieser junge Mann kommt aus dem Medical Center, läuft auf mich zu und sagt: „Wie kann ich denn den Verband abmachen? Wo ist denn das Dingen? Ich seh ja auh wie ein Inder“. Nachdem ich ihn ungläubig angeschaut habe und fragte, ob er es ernst mein, dass er nicht weiß wie man den Verband auszieht, denn nach oben vom Kopf runterziehen ist nicht wirklich schweres, tat er auch genau dies und ging dann seines Weges.

So, das war grob die Zusammenfassung von diesem netten Wochenende und das nächste verbringe ich bei Rhein in Flammen, also haltet die Ohren steif und harret der Dinge die da kommen.

Azubifeier

Das letzte Wochenende hatte ich mal wieder gut zu tun. Freitag Abend gab es eine kleine Feier für die Azubis aus unserer Abteilung, welche dieses Jahr die Ausbildung abgeschlossen haben. Samstag und Sonntag war ich dann tagsüber auf dem Techno Festival „Nature One“ im Einsatz. Ich werde nun aber mal in Ruhe und chronologisch berichten.

Freitag nach der Arbeit ging es erst noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, um auf das Wochenede gut vorbereitet zu sein, um ca. 19:00 Uhr kam ich dann an der Grillhütte im schönen Bruche an, welche leider nicht in Flammen stand, wie von Volker vorher angekündigt mit den Worten „Ich werde etwa ab 6 Uhr da sein und schon mal die Hütte anzünden“. Es hätte mich gefreut.

Zutiefst enttäuscht bin ich von meinem Ex-Azubi, welcher seine Freundin zwar mitgebracht hat, aber sie niemandem vorstellte, wie man es eigentlich erwartet hätte. Auch den Pudel hatte er sich zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht vom Kopf entfernen lassen.

Die Party war ansonsten gelungen. Gute Stimmung, Musik, sowie Essen und Getränke im Überfluss, somit konnte es nur ein gelungener Abend werden.

Jürgen haben wir das erste Mal in seinem „Chantal“ Shirt gesehen, welches er von uns zu einem seiner Geburtstage bekommen hat und sowohl unsere Elke, als auch Jürgens Frau waren sich einige, dass Jürgen doch ruhig mal desöfteren auch Hemden locker aus der Hose heraus tragen sollte und was sehe ich am Montag darauf auf der Arbeit? Jürgen hat ein Hemd locker über die Hose hängen…Respekt.

Für mich ist die Party leider bereits um kurz nach 22:00 Uhr zu Ende gewesen, da ich mich auf eine kurze Nacht und den Sanitätsdienst auf der Narute One mit ein wenig Schlaf vorbereiten wollte.

Erbarmungslos wure ich dann auch amSamstag um 03:30 Uhr von meinem Wecker aus dem Land der Träume gerissen, habe mich schnellstmöglich fertig gemacht und bin auf ans DRK Heim, um dann mit Marv und Julian gen Kastellaun zu fahren um an diesem Techno-Großevent teilzunehmen, sollte doch unsere Schicht bereits um 07:00 Uhr beginnen. Aber die Geschichte schreibe ich in den nächsten Tagen.