Hallo Freunde der gepflegten Unterhaltung und des sommerlichen Eisgenuss,
es wird Zeit für Teil 4 der Maildoppelgänger. Wundersamerweise handelt es sich dieses eine Mal nicht um den bisher bekannten Namensvetter sondern, um einen weiteren Namensvetter, in noch einem anderen Ort der Republik. Dennoch möchte ich euch dieses hier nicht vorenthalten.
Thema des heute veröffentlichten Mailverkehrs ist die Kündigung einer Wohngebäudeversicherung.
Aber, fangen wir mal mit der ersten Mail von Frau Electra Doppelschmidt an.
Ankommende Mail vom 17.04.2013 – 15:30 Uhr
Text der Mail:
Hallo Herr Fuchs,
hallo Frau Sauerbier,
herzlichen Glückwunsch, die ‚Kleine‘ Familie ist jetzt Besitzer eines eigenen Hauses !!!
Tolles Gefühl, oder!?
Wie per SMS angekündigt, bitte das beiliegende Schreiben ausfüllen, unterschreiben und wegschicken.
Sollte die Gesellschaft noch Unterlagen wünschen, werden sie sich melde. Hauptsache ist jetzt, das erst einmal die Kündigungsfrist gewahrt ist.
Bitte schicken sie mir am Wochenende auch eine Kopie der alten Police sowie die Angaben über die Wohn-/Nutz- und Grundstücksfläche zu (Kaufvertrag). Die benötige ich für die Berechnung der neuen Brandversicherung.
Wenn die Kündigungen der alten Versicherung angenommen ist, sagen sie mir bitte sofort Bescheid, dann sollte es nämlich schnell gehen mit der Anschlußabsicherung. Es wäre doof, wenn das Haus abgebrannt ist, bevor sie einziehen können und keiner zahlt bzw es wird viel weniger gezahlt.
Außerdem würde ich gerne auch noch die Absicherung für Umbaumaßnahmen und für ihre Handwerker durch prüfen, dass wird oftmals vergessen.
Melden sie sich, wenn sie Zeit haben, dann können wir in Ruhe quatschen.
Ansonsten komme ich gleich vorbei, wenn sie den Kündigungstermin haben, wir sollten sowie einiges noch besprechen.
Bitte schreiben sie mir gerade ein kurzes ok zurück, wenn sie die Nachricht erhalten haben.
Nun, ich gebe zu, durch die ganzen, falsch adressierten Mails der letzten Jahre war ich schon ein wenig genervt, daher fiel meine Antwort, wie gewünscht, recht kurz, aber korrekt aus. Schließlich habe ich die Mail ja erhalten, wenn ich auch der Falsche bin.
Gesendete Mail vom 17.04.2013 – 17:26 Uhr
Text der Mail:
Ok
Das war Frau Doppelschmidt nicht genug, so kam nur zwei Tage später die nächste Mail, es eilt schließlich.
Ankommende Mail vom 19.04.2013 – 10:58 Uhr
Text der Mail? Nada, einfach die ursprüngliche, inklusive meines „Ok“ noch mal weitergeleitet. Nun hatte ich einen spontanen Anfall von Nächstenliebe, also dachte ich mir, weise ich Frau Doppelschmidt mal auf die falsche Mailadresse hin.
Gesendete Mail vom 19.04.2013 – 11:24 Uhr
Text der Mail:
Hallo Frau Doppelschmidt,
auch diese Mail ist angekommen.
Jedoch habe ich nicht die Intention meine Wohngebäudeversicherung bei Ihnen zu kündigen, da ich keine bei Ihnen habe.
Auch die andere, im Vertrag genannte Person kenne ich nicht und die Anschriften sind sowieso nicht korrekt.
Sie dürfen mir dennoch gerne weiterhin E-Mails senden. Ich finde es immer sehr amüsant Details aus dem Privatleben anderer Menschen zu erfahren, mit denen ich nichts zu tun habe.
Mit freundlichen Grüßen
Zacharias Fuchs
Diese Antwort regte Frau Doppelschmidt dann zu weiterer Korrespondenz mit mir an.
Ankommende Mail vom 21.04.2013 – 18:43 Uhr
Text der Mail:
Wer sind sie den??..
Heißen sie Zacharias Fuchs.
Ich bin mir sicher, das die Mail Adresse stimmt.
Die Mal sollte nach Dingenshausen gehen, wo sin die den.
Viele Grüße
Electra Doppelschmidt
Nun, Frau Doppelschmidt hat das gleiche Problem, wie ich desöfteren, so scheint es jedenfalls, eine chronische „Tastatur-Wurstfinger-Inkompatibilität“. Nunja, daraus mache ich ihr keinen Vorwurf. Jedenfalls veranlasste mich diese Mail abermals zu einer Reaktion.
Gesendete Mail vom 21.04.2013 – 18:45 Uhr
Text der Mail:
Nun, ich bin mir sicher, dass die Mailadresse stimmt, sofern Sie mir schreiben wollten.
Davon gehe ich aber nicht aus.
Und wo ich bin, spielt keine Rolle. ich bin jedenfalls nicht in Dingenshausen
Nun, auch wenn ich Anrede und Grußformel weggelassen habe, ich habe wenigstens zeitnah geantwortet. Jedoch auch dies ist für Frau Doppelschmidt nicht genug, sie investigiert hartnäckig weiter.
Ankommende Mail vom 21.03.2014 – 18:46 Uhr
Text der Mail:
Hall Herr Fuchs,
Haben sie meine Mail mit der Kündigung am Freitag nochmal erhalten?
Viele Grüße
Electra Doppelschmidt
Nun, sie reagiert ja noch schneller als ich und was soll ich hier sagen, ich habe jedenfalls wiedereinmal geantwortet und eine Minute Reaktionszeit kann ich auch!
Gesendete Mail vom 21.04.2013 – 18:47 Uhr
Text der Mail:
Natürlich habe ich sie nochmals erhalten.
Allerdings bin ich noch immer nicht der richtige Herr Fuchs.
Es bringt nichts, wenn Sie die Mail weiterhin an die falsche Adresse schicken.
Nun, die liebe Electra lässt nicht locker, also wurde der Vertrag noch mal an mich und diesmal auch in Kopie an meine „Frau/Lebensgefährtin“, Frau Sauerbier oder so gesendet.
Ankommende Mail vom 24.04.2013 – 10:57 Uhr
Text der Mail:
Na, hoffentlich klappt es diesmal. Bitte schnellstens raus schicken.Liebe GrüßeElectra Doppelschmidt
Da mich wieder der innere Drang überkam, der reizenden Electra zu antworten, und vielleicht auch direkt meiner Frau, tat ich dies selbstverständlich, indem ich auf „Allen Antworten“ klickte.
Gesendete Mail vom 24.04.2013 – 12:39 Uhr
Text der Mail:
Sehr geehrte Frau Doppelschmidt,
selbstverständlich hat es auch diesesmal nicht funktioniert.
Die Gründe sind recht simpel.
1. Sie verwenden weiterhin die Mailadresse blabla@blabla.de
2. Diese Mailadresse ist auch weiterhin mir und nicht ihrem Kunden
3. Ich plane auch nicht in naher zukunft, diese Adresse abzugeben
Meinen Glückwunsch, dass Sie es auch im vierten oder fünften Versuch (ich habe nicht genau mitgezählt) nicht
schaffen, eine Mailadresse richtig anzugeben, oder zu schauen, ob die Ihnen ggf. neu genannte Adresse von der bisherigen
abweicht.
Mit freundlichen Grüßen
Zacharias Fuchs (nicht Ihr Kunde Zacharias Fuchs, das ist der andere, der Ihre Mails nicht bekommt, da Sie immer mir schreiben)
Nach diesem nun schon tagelangen Mailverkehr kann Electra es noch immer nicht glauben, dass sie eine falsche Mailadresse angegeben hat, also schreibt sie mir abermals.
Ankommende Mail vom 24.04.2013 – 14:44 Uhr
Text der Mail:
Sehr geehrter Herr Fuchs,mein Kunde (wohnhaft im Dingenshausener Kreis hat die Mailadresse blabla@blabla.de schon seit Jahren. Ich habe auch schon seit Jahren Mailverkehr mit ihm unter dieser Adresse.
Also irgendetwas scheint da ja total schief zu laufen.
Seit wann besitzen sie den diese Adresse.
Da ich ihm, auch in der letzten Zeit, schon mehrfach geschrieben habe und die meisten meiner Mails auch bei ihm angekommen sind, kann ich mir keinen Reim darauf machen.
Mal sehen, wo diese Mail jetzt ankommt.
Bitte ein kurzes Feedback, wenn die Mail wieder bei ihnen ankommt.
Viele Grüße
Electra Doppelschmidt
PS Tut mir Leid, das sie dadurch dauernd belästigt werden, aber irgendwie sollte dies ja wohl mal geklärt werden.
Liebe Electra, natürlich sollte das geklärt werden, aber warum checkst du nicht mal korrekt deine alten Mails, wo genau du dich bei der Adresse vertippe hast? Oder rufst
deinen verdammten Kunden mal an, anstatt noch immer mir zu schreiben? Nunja, ich schreibe dir gerne abermals. Und ich schwöre euch, mit mir hatte Frau Doppelschmidt keinen regen Verkehr in den letzten Jahren!
Gesendete Mail vom 24.04.2013 – 15:00 Uhr
Text der Mail:
Hallo Frau Doppelschmidt,
das kann nicht sein.
Da es Sie nichts angeht, wie lange ich meine Mailadresse schon nutze, lassen Sie mich Ihnen sagen, länger als ein paar Jahre.
Ich bin mir daher sicher, dass Sie unter dieser Mailadresse noch nie mit dem Kunden korrespondiert haben können.
Und jede weitere Mail, die von Ihnen an diese Adresse zu Testzwecken gesendet wird, kommt auch weiterhin bei mir an.
Denn Mailserver entscheiden nicht mal so und mal so, in wessen Postfach Sie eine Mail legen.
Mit freundlichen Grüßen
Zacharias Fuchs
Leider weiß ich nicht, was nun passierte. Frau Doppelschmidt hat sich nicht mehr gemeldet. Sprach sie mit ihrem Kunden, hat Frau Sauerbier die Sache geklärt, nachdem Sie ja auch eine Mail von mir bekam? Man weiß es nicht, es wird wohl immer ein Mysterium bleiben.
Und morgen lest ihr dann vom nächsten, noch anstehenden Klassentreffen, es sind ja bereits 5 Jahre vergangen.
Küsschen,
euer Zacharias Fuchs